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Mauerpfeffer: Scharfes Gewächs mit gelben Sternen

Wissen Sie, wo der Pfeffer wächst? Wenn Sie jetzt an Indien denken, haben Sie im Prinzip Recht – aber er wächst auch beinahe bei  Ihnen vor der Tür: der Mauerpfeffer. Er gehört zu den Fetthennen, aber weil seine Blätter pfeffrig scharf schmecken, wird er auch als Scharfer Mauerpfeffer bezeichnet. In der Berliner Natur ist er häufig – er besiedelt Mauern, Bahndämme, Kiesgruben, Dünen und manchmal auch Ritzen neben der Straße. Manchmal bildet er richtige Teppiche.

Mauerpfeffer hat sonnengelbe Blüten

Um die Pflanze genauer anzusehen, muss man sich bücken. Denn der Scharfe (und auch der sehr ähnliche Milde) Mauerpfeffer ist ein Zwerg von nur maximal 15 Zentimetern Höhe. Die Blätter sind dickfleischig. Oben sitzen zwischen Juni und August wunderschöne sternförmige Blüten mit je fünf sonnengelben Blütenblättern, deren Nektar bei Fliegen sehr begehrt ist.

Trockenheit übersteht er ohne Probleme

Begegnen kann man dem Gewächs in ganz Europa. Bevorzugte Standorte sind steinige, trockene Böden, etwa Brachen, Wegränder und auch Bahndämme. Selbst in kleinen Asphaltlöchern am Rand von Straßen habe ich den Mauerpfeffer schon gesehen. Viele Ansprüche an seinen Lebensraum hat er also nicht, und viel Regen braucht er auch nicht. In seinen dicken, direkt am Stängel sitzenden Laubblättern kann er Wasser speichern und deshalb problemlos auch längere Trockenzeiten überstehen. Irgendwann aber braucht er Nässe: Regentropfen schleudern die Samen aus der Pflanze und sorgen so für die Verbreitung.

Schmuckes Mauerblümchen

Früher wurde der Mauerpfeffer (Sedum acre) als Küchenkraut verwendet, aber essen sollte man den Mauerpfeffer lieber nicht, weil die in ihm enthaltenen Alkaloide Erbrechen auslösen können. In der Naturheilkunde wird die Pflanze zur Behandlung schlecht heilender Wunden eingesetzt, manche streichen sie auch auf Warzen.  

Mauerpfeffer für die Dachbegrünung

Der Mauerpfeffer, der auch als Zierpflanze für den Steingarten sehr beliebt ist, wird aber noch anderweitig eingesetzt: Mit seinen Fähigkeiten, lange Trockenheit auszuhalten, zu kriechen und Teppiche zu bilden, eignet er sich sehr gut zur Begrünung von Dächern.

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