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Die Echte Mehlbeere ist der Baum des Jahres 2024

Die Echte Mehlbeere gehört zu den Bäumen, denen Trockenheit nicht viel ausmacht. Das könnte ihr eine bedeutendere Rolle bei der Stadtbegrünung verschaffen. Vor wenigen Tagen wurde sie von der Dr. Silvius-Wodarz-Stiftung zum Baum des Jahres 2024 gekürt. „Es ist zu erwarten, dass die Mehlbeere auch mit den zunehmenden Trockenperioden gut zurechtkommen wird“, so Stefan Meier, Präsident der „Baum des Jahres“-Stiftung.

Die Mehlbeere bildet duftende weiße Blüten

Die Mehlbeere (Sorbus aria) liebt sonnige Standorte. Das können Parks sein, aber der langsam wachsende Baum gedeiht auch in lichten Eichen- und Buchenwäldern und in Trockengebüschen.
Sehr groß wird er nicht – selten erreicht er mehr als zwölf Meter Höhe. Dafür kann die als sehr windfest geltende Mehlbeere bis zu 200 Jahre alt werden. Und sie ist eine echte Schönheit: Im Frühjahr bildet sie hübsche weiße Blüten, die mit ihrem angenehmen Duft viele Insekten anlocken.

Wunderschöne Blattverfärbung

Im Herbst bilden sich nicht nur die gelbroten bis dunkelroten kugeligen Früchte, die wie winzige Äpfel aussehen (die Mehlbeere gehört zu den Kernobstgewächsen und ist also mit dem Apfel verwandt), sondern ihre länglichen, spitz zulaufenden Blätter verfärben sich auch noch wunderschön gelb und orange.

Früchte kann man essen

Die Früchte sind essbar, schmecken aber nicht sehr intensiv. Roh sollte man sie lieber nicht verzehren, weil sie Parasorbinsäure enthalten, die den Darm reizen kann. Die Säure wird beim Verarbeiten (Erhitzen oder Einfrieren) abgebaut, die Früchte schmecken dann mehlig-süß. Früher wurde aus den Früchten Essig hergestellt. Man kann sie im Backofen trocknen, mahlen und das Mehl dann mit Getreidemehl vermischen, um damit zu backen. Zusammen mit Äpfeln oder Quitten können sie dann auch zu Konfitüre oder Gelee verarbeitet werden.

Nahrung für Vögel und Kleinsäuger

Wenn Sie einen Mehlbeer-Baum im Garten haben und die Früchte nicht verwenden möchten, können Sie sie einfach an den Zweigen hängen lassen. Vögel und kleine Säugetiere freuen sich darüber.

Zukunftsbaum für die Stadt

Ihre Fähigkeit, Trockenheit auszuhalten, hat die Mehlbeere ins Interesse von Ökologen gerückt. Die Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) hat sie inzwischen auf die Liste der „Zukunftsbäume für die Stadt“ gesetzt. Darauf stehen 134 Baumarten (65 davon neu hinzugenommen), die mit Trockenheit und anderen Auswirkungen des Klimawandels gut zurechtkommen. Experten wissen es längst: Die Begrünung von Städten wird immer wichtiger, denn Parks und Straßenbäume verbessern das Mikroklima in der Stadt, die Luftqualität und sie sorgen zudem für Abkühlung.
Auch Winterlinde, Robinie, Traubeneiche und Spitzahorn gehören zu den Zukunftsbäumen (E-Paper mit der kompletten Liste).

Mehlbeere als Lawinenschutz

Übrigens hat die Mehlbeere noch andere positive Eigenschaften.  Weil sie langsam wächst und damit konkurrenzschwach ist, weicht sie gern in Gebiete mit schwierigen Boden- und Klimaverhältnissen aus, mit denen andere Baumarten nicht gut zurechtkommen. Deshalb wird sie in alpinen Bergregionen gern bei der Anlage von Lawinenschutzwäldern genutzt.

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