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Milzkraut: Unauffällige Schönheit im Frühlingswald

Bei manchen Pflanzen muss man dreimal gucken, bis man sie im Wald bemerkt – so gut können sie sich verstecken. Das Wechselblättige Milzkraut gehört definitiv dazu. Wenn man es erst einmal entdeckt hat, ist man überrascht, wie man es übersehen konnte. 

Milzkraut in Brandenburg

Das Foto ist im Darßwald an der Ostsee entstanden, aber das Wechselblättrige Milzkraut kommt auch in Brandenburg vor. Häufig ist es allerdings nicht. Die Pflanze gehört zu den Steinbrechgewächsen und ist unter anderen mit dem namengebenden Steinbrech und der Prachtspiere verwandt.

Die Form der Blätter gab der Pflanze den Namen

Den Namensteil „Milz“ verdankt der Frühblüher der Form seiner Laubblätter. Deshalb wurde früher vermutet, dass man mit ihm Krankheiten der Milz heilen könnte. Das Wechselblättrige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) wird nur etwa fünf bis 15 Zentimeter hoch und bildet durch unterirdische Ausläufer kleine Teppiche. Die gelbgrünen Blüten sind nur etwa fünf Millimeter groß, sie sitzen in den Achseln der Tragblätter.

Die Blütezeit

Verwechseln könnte man die Pflanze mit dem Gegenblättrigen Milzkraut, allerdings hat es gekerbte, wechselständige Laubblätter – der Name deutet das bereits an. Blütezeit ist zwischen März und Juni. Sehen kann man es vor allem in Erlen- und Eschenmischwäldern und an schattigen Uferbereichen, es hat eine Vorliebe für nährstoffreiche Böden, die nicht nur feucht, sondern auch mal überflutet sein dürfen.

Regentropfen helfen bei der Verbreitung

Nach der Bestäubung durch Käfer oder Fliegen reifen die Samen in schalenförmigen Kapselhüllen heran. Wenn die Zeit gekommen ist, nutzen sie Regentropfen: Der Aufprall der Tropfen lässt die Kapseln aufbrechen und die Samen werden herausgeschleudert.

Das Milzkraut in der Heilkunde

Als Heilpflanze hat das Wechselblättrige Milzkraut heute kaum noch Bedeutung, in der Homöopathie wird es zur Blutbildung und bei Leukämie eingesetzt. Die Blätter sind essbar (in kleinen Mengen), etwa als Beigabe zu Salaten oder Würzsalz, allerdings sind sie ziemlich bitter – bei trockener Wärme bilden sie die meisten Bitterstoffe.

Weitere Frühblüher:

Knoblauchsrauke

Bärlauch

Buschwindröschen

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