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Woher die Mond-Azurjungfer ihren Namen hat

Die Mond-Azurjungfer ist eine der kleinen Libellen in Deutschland. Und leider eine der ganz seltenen. In ganz Europa ist sie vom Aussterben bedroht. Auch deshalb wurde sie von der Gesellschaft Deutscher Libellenkundler (Odonatologen) und dem BUND zur Libelle des Jahres 2024 gekürt.

 Die Mond-Azurjungfer gehört zu den Klein-Libellen

Es ist nicht einfach, die Mond-Azurjungfer (Coenagrion lunulatum) zu bestimmen – es gibt viele verwandte Arten, die sehr ähnlich aussehen. Die Männchen der Mond-Azurjungfer sind blauschwarz gefärbt und tragen eine Zeichnung in Form eines Halbmondes auf dem zweiten Hinterleibs-Segment. Die Weibchen sind grün-braun gefärbt mit teilweise blauen Bereichen und ebenfalls schwarzen Zeichnungen. Typisch sind die grünen Augenunterseiten beim Männchen.

Unterwegs im Mai und Juni

Begegnen kann man den Libellen im Mai und Juni. Sie haben nur eine kurze Flugzeit – den größten Teil ihres Lebens verbringen sie als Larven im Wasser. Vorkommen gibt es vor allem in Norddeutschland, im Süden sind sie extrem selten und an einigen Orten sogar ganz ausgestorben.

Der Lebensraum der Tiere ist bedroht

Das große Problem der Mond-Azurjungfer ist das Verschwinden ihres natürlichen Lebensraums. Sie liebt naturnahe Kleingewässer mit Wasserpflanzen, Hoch- und Übergangsmoore, Flachmoore und flache, nährstoffarme Gewässer. Zu denen gehören zum Beispiel die überwiegend in der nordostdeutschen Tiefebene vorkommenden Sölle (runde Kleingewässer, die in der Eiszeit entstanden sind).

Gefahr durch Dürre und Nährstoffeinträge

All diese Lebensräume sind stark bedroht. Das liegt an Nährstoffeinträgen etwa durch intensive Landwirtschaft, aber auch an Klimaveränderungen: Die sehr trockenen vergangenen Jahre haben dafür gesorgt, dass viele Gewässer ausgetrocknet sind. Es liegt aber auch daran, dass Biotop-Arten wie Moore nach wie vor oft trockengelegt werden. Dabei sind gerade diese Naturbereiche besonders artenreich.

Was können wir für die Mond-Azurjungfer tun?

Es ist wichtig, die noch bestehenden Vorkommen zu erhalten. Grundlage dafür ist, so Experten, die Erfassung und ein kontinuierliches Monitoring. Für den langfristigen Schutz sind Pufferstreifen hilfreich. Sie schützen die Gewässer vor Nährstoffeinträgen.
Wenn Sie im Mai oder Juni bei einem Spaziergang an kleinen Gewässern mit Wasserpflanzenbewuchs vorbeikommen, schauen Sie ruhig mal genau hin. Vielleicht haben Sie Glück und begegnen einer Mond-Azurjungfer!

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