Fenchel ist eines dieser Gewächse, die eigentlich einen Doktortitel tragen müssten. Und einen Michelin-Stern noch dazu. Denn die Pflanze ist ein Multitalent gegen viele Gesundheitsprobleme – und eine ganz wunderbare Zutat in der Küche. Und weil jetzt gerade die Erkältungszeit herrscht, sollte man sich mal mit dem Fenchel beschäftigen.
Fenchel ist reich an ätherischen Ölen
Die Arzneipflanze des Jahres 2009 (in diesem Jahr trägt diesen Titel übrigens das Echte Johanniskraut) duftet äußerst aromatisch, was an den ätherischen Ölen liegt, die in ihr enthalten sind. Zu den Bestandteilen gehören Anethol und Fenchon, Kieselsäure, Flavonoide, Antioxidantien, Mineralsalze und die Vitamine A, B und C. Alles zusammen wirkt antibakteriell und schleimlösend, hilft bei Husten, Asthma und Bronchitis, heilt Erkältungen und wird auch gegen Migräne und Magenschmerzen eingesetzt.
Unauffälliger Doldenblütler
Die Pflanze selbst ist beinahe unauffällig. Ein Doldenblütler, der locker 1,50 Meter hoch werden kann, stark gefiederte Blätter und Dolden mit winzigen gelben Blüten hat. Aus denen entwickeln sich die kleinen, länglichen, gerippten Früchte, die ein bisschen so aussehen wie die der Anispflanze und auch ähnlich duften. Fenchel wächst auf sonnigen Schuttflächen und Magerrasen. Ursprünglich kommt er aus dem Mittelmeerraum, aber wenn die Bedingungen stimmen, gedeiht er selbst im kühlen Norddeutschland. Auch wenn einige der in der Natur wachsenden Fenchelpflanzen möglicherweise verwilderte Gartengewächse sind.
Heilmittel und Zutat für Gewürzmischungen
Zusammen mit Anis und Kümmel ist Fenchel Zutat für den bekannten AFK-Tee, der gegen Verdauungsprobleme eingesetzt wird und ganz nebenbei überaus lecker ist. Und auch als reiner Fencheltee gehört er zu den beliebtesten Heil- und Kindergetränken, denn er ist auch ohne Zugabe von Zucker leicht süß. Die Samen finden aber auch Verwendung als Zutat für Brot und als Gewürz, zum Beispiel in indischen Gewürzmischungen. In manchem Lebkuchengewürz ist Fenchel ebenfalls enthalten.
Fenchel veredelt Fischgerichte und Salate
Mindestens genauso begehrt sind die dicken weißen Fenchelknollen, die Salate veredeln, Gemüse-Eintöpfe würzen und Fischgerichten eine ganz besondere Note geben. Auch in Scheiben oder Stücke geschnitten und einfach nur angedünstet ist Fenchel ein Hochgenuss. Wer die Knollen verarbeitet, sollte unbedingt auch ein paar der fein gehackten Blätter verwenden. Dass auch alkoholische Getränke wie Absinth und Pastis mit Fenchel abgeschmeckt werden, ist eine andere Geschichte und zeigt eine weitere Seite der aromatischen Knolle.
Fenchel-Pollen – das Gewürz der Engel
Selbst die Pollen des Fenchels finden Verwendung. Sie schmecken äußerst würzig und süß und sind sehr teuer, weil sie nur in kleinen Mengen geerntet werden. Feinschmecker nennen die Pollen auch deshalb Gewürz der Engel – wer sie einmal probiert hat, der vergisst den Geschmack nie. Ein bisschen des typischen Lakritzaromas ist enthalten, dazu eine pfeffrige Schärfe. Als Zutat für Süßspeisen, aber auch zu mediterranen Kreationen passen die Pollen perfekt – eine kleine Menge genügt.
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2 Antworten auf „Fenchel: duftendes Gewächs mit erstaunlichen Fähigkeiten“
Hallo und schön, dass endlich jemand Fenchel etwas würdigt 🙂 Ich teste auch monatlich neue Gerichte mit Fenchel und bin auch total begeistert! Freut mich, dass es auch hier aufgegriffen wird.
LG
Gregor
Hallo, Gregor,
noch ein Fenchel-Fan… 🙂 dankeschön, über das Lob freue ich mich sehr! Liebe Grüße von Silke