Der Pinselkäfer ist eine ziemlich auffällige Erscheinung: Er trägt gelbe oder orangefarbene Flügeldecken mit dunklen Punkten und gelbweißes Fell am restlichen Körper. Wer nicht genau guckt, könnte ihn mit einer Hummel verwechseln – und das ist durchaus beabsichtigt, denn es schützt ihn vor Angreifern.
Pinselkäfer-Larven leben in moderndem Holz
Etwa 1,2 Zentimeter lang wird der Pinselkäfer, dessen Larven sich von moderndem Holz ernähren. Sie besiedeln hauptsächlich Laubbäume. Sobald die Käfer ausgewachsen sind, ändern sie ihre kulinarischen Vorlieben: Dann sitzen sie am liebsten auf Rosen-, Distel- und den unterschiedlichsten Doldenblüten und suchen nach Pollen. Auch Brombeer- und Thymianblüten besuchen sie gerne.
Der Nachwuchs bleibt unter der Oberfläche
Unterwegs sind die Käfer zwischen Juni und August. Nach der Paarung legen die Weibchen Eier in moderndes Holz von Buchen oder Birken. Die Larven halten sich hauptsächlich unter der Oberfläche auf, nagen Gänge ins Holz und verpuppen sich dort auch. Zwei Jahre brauchen sie, bis der ausgewachsene Käfer schlüpft.
Lebensraum des Käfers
Lebensraum des Pinselkäfers sind vor allem gebirgige Landschaften mit Laubwäldern und Wiesenanteil. Im Flachland ist er selten. Das macht den Käfer auf dem Foto zu einer Besonderheit. Er sitzt übrigens in einer Plastikschale, denn er war unfreiwilliger „Star“ einer Käferführung im Rahmen des Langen Tages der Stadtnatur.
Verwandt mit dem Maikäfer
Der Pinselkäfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer (auch Scarabaeidae genannt) und zur Unterfamilie der Rosenkäfer und ist mit dem Maikäfer verwandt. Und wer über den zungenbrecherischen wissenschaftlichen Namen Scarabaeoidea stolpert: Der Skarabäus spielte schon im alten Ägypten eine wichtige Rolle als Glücksbringer. Dargestellt wurde meist der Heilige Pillendreher (ebenfalls ein Blatthornkäfer), der den Kot von Pflanzenfressern zu kleinen Kugeln formt und darin seine Eier ablegt.
Der Pinselkäfer sieht aus wie eine Hummel
Zurück zum Pinselkäfer: Der verdankt seinen Namen seinem dichten Fell, der die Ähnlichkeit mit Hummeln noch verstärkt. Potenzielle Fressfeinde schreckt der Anblick ab: Sie fürchten den vermeintlichen Stachel dieser „Hummel“ und lassen die Beute lieber in Ruhe.
Weitere Geschichten über holzliebende Käfer: