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Pyramidenorchis: Pinkfarbene Schönheit mit Seltenheitswert

Wildwachsende Orchideen in der Natur in Berlin und Brandenburg? Häufig sind sie nicht, aber es gibt sie. Eine ganz besonders schöne ist die Pyramidenorchis, die auch als Pyramiden-Hundswurz bekannt ist. In Brandenburg wächst sie nur an einer einzigen Stelle. Und die ist aus gutem Grund ein Schutzgebiet. Eine Wiese, auf der auch sonst so einiges blüht.

Knallpinkfarbene Blüten

Die Blüte der Pyramidenorchis ist knallpink, viel intensiver, als es auf dem Foto aussieht – man kann sich kaum vorstellen, dass es trotzdem eine ganze Weile dauert, bis man sie auf der Wiese überhaupt sieht. Die Orchidee ist etwa 30 Zentimeter hoch und hat unzählige dicht beieinanderstehende kleine Blüten, die sich im Laufe der Blütezeit ein bisschen auseinanderziehen. Bestäubt werden sie von Schmetterlingen, die allerdings keinen Dank für ihre Mühe bekommen: Der Sporn bildet keinen Nektar.

Die Pyramidenorchis liebt Wärme und Sonne

Die Pyramidenorchis (Anacamptis pyramidalis) gehört zur Gattung der Hundswurzen, zu der auch das Kleine Knabenkraut und das Sumpf-Knabenkraut gezählt werden. Blütezeit ist zwischen Mai und Juli. Die Orchidee ist eine Wärme- und Sonnenliebhaberin, ihr bevorzugter Standort sind Trocken- und Halbtrockenrasen mit kalkhaltigem Boden, aber auch in lichten Wäldern fühlt sie sich wohl, und selbst auf leicht feuchten Streuwiesen kann man sie sehen. In Brandenburg wächst sie in Gesellschaft zum Beispiel von Fleischfarbenem Knabenkraut, Beinwell und Margerite. 

Variation in Weiß

Ganz selten kann man auch weißblühende Exemplare sehen. Oder Mischformen, die eher rosa als pinkfarben sind. Die Pflanze ist ein Geophyt, ein Gewächs mit unterirdischen Überdauerungsorganen. Aus einer der beiden Knollen entwickelt sich im Herbst eine Blattrosette. 

Anspruchsvolle Orchidee

Dass die Pyramidenorchis in Brandenburg so selten ist, liegt daran, dass sie – wie schon erwähnt – Kalk, magere Rasenflächen und Wärme liebt. Mit Letzterem kann das Land dienen, aber die anderen Bedingungen sind schwerer zu finden, da haben es Bundesländer wie Thüringen und Sachsen-Anhalt sehr viel besser. Hinzu kommt, dass Orchideen generell konkurrenzschwach sind – sie werden leicht durch andere Arten verdrängt.

Hilfe für die Pyramidenorchis 

Hier ist einmal der Mensch gefragt, der Orchideen-Standorte behutsam pflegt: So müssen die Wiesen zur richtigen Zeit gemäht werden, damit andere Pflanzen im Zaum gehalten werden und die Orchideen Zeit genug haben, um ihre Samen auszubilden. Ohne diesen Schutz wären sie nach kurzer Zeit verschwunden. Die Brandenburger Pyramidenorchis hält jedenfalls glücklicherweise schon ziemlich lange durch – ein großer Schatz mit Seltenheitswert.

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2 Antworten auf „Pyramidenorchis: Pinkfarbene Schönheit mit Seltenheitswert“

In der Nähe von Berlin fand ich auch eine wildwachsende Orchidee, allerdings sieht sie nicht so spektakulär aus wie diese „Pyramidenorchis“. Wenn ich sie richtig bestimmen konnte, dann ist es die „Violette Stendelwurz (Epipactis purpurata)“. Die habe ich auch schon in fremden Gärten gesehen. Irgendwie ist es spannend, dass auch in unseren Breiten Orchideen wachsen. Naturliebe Grüße von Renate

Liebe Renate,
danke für Ihre Nachricht! Ich finde es auch immer wieder schön, wilde Orchideen zu sehen! Leider sind sie wirklich selten. Die Violette Stendelwurz habe ich in der Region Berlin bisher noch nicht gesehen, das ist eine tolle Entdeckung!
Liebe Grüße von Silke

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