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Fleißige Bodenverbesserer: Regenwurm, Assel & Co.

Regenwurm und Assel gehören nicht unbedingt zu den Lieblingstieren der meisten Menschen. Aber eigentlich haben sie einen Orden verdient. Denn was sie für den Boden tun, ist eindrucksvoll – und ehrlich gesagt, erfolgreicher als das, was Menschen in Sachen Abfallpolitik leisten. Denn in der Natur wird tatsächlich alles recycelt.

Der Regenwurm ist ein Schwerarbeiter im Untergrund

Der Regenwurm ist dabei der Schwerarbeiter. Ein blindes, taubes, zahn- und beinloses Geschöpf, das unter der Erde lebt und den Boden umgräbt, belüftet und mit seinem nährstoffreichen Kot düngt. Was entsteht, ist ein lockerer Boden, der Nässe aufsaugt, Luft an Wurzeln lässt und Pflanzen mit Nährstoffen versorgt. Der Regenwurm zieht abgestorbene Pflanzenreste in seine Wohnröhre und wartet, bis Bakterien und Pilze sie in kleine Stücke verkleinert haben.

Hochwertiger Dünger aus dem Wurm-Darm

Wenn es soweit ist, frisst der Wurm die Blätter und immer auch ein bisschen Erde, und dann übernimmt sein Darm die Weiterverarbeitung. Die zersetzten Blätter werden mit Bakterien und Pilzen vermischt und liefern einen hocheffektiven Dünger, der besser ist als Kompost.

Vorsicht mit dem Spaten

Gartenbesitzer dürfen sich also über die rosafarbenen Bodenverbesserer sehr freuen. Und sollten behutsam sein, wenn sie mit dem Spaten hantieren. Denn es wird zwar immer wieder gerne erzählt, dass sich durchgetrennte Regenwürmer in zwei neue verwandeln, aber das ist ein Märchen: Überleben kann nur der vordere Teil, in dem die Mundwerkzeuge und die lebenswichtigen Organe stecken – und auch das gelingt nur selten, weil sich die Wunden fast immer infizieren. Also: lieber aufpassen, dass dem hilfsbereiten Gartenhelfer nichts passiert.

Abfallrecycling im Stil der Natur

In der Natur ist ein Heer an Untergrundarbeitern damit beschäftigt, den Boden von Abfällen zu reinigen. Wenn ein Blatt vom Baum fällt, dauert es nicht lange, bis Pilze und Bakterien, unterstützt vom Regen, damit beginnen, die Pflanzenreste aufzuweichen. Anschließend machen sich Springschwänze und Hornmilben über die Reste her, und auch Fliegen- und Mückenlarven beginnen, die Stücke anzunagen. Und auch Asseln werden angelockt. Die kleinen Krebstiere haben kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie die Blätter weiter zerlegen.

Weil der Organismus der Tiere das Pflanzenmaterial nur schwer ausnutzen kann und ihm kaum Energie entzieht, wird viel davon wieder ausgeschieden – angereichert durch Darmenzyme.

Groß im Umgraben: der Maulwurf

Unterstützt werden die kleinen Tiere mancherorts von einem größeren: dem Maulwurf, zu dessen Lieblingsbeschäftigungen das Umgraben von Boden gehört (nicht unbedingt zur Freude von Gartenbesitzern, die mit den sorgsam angehäuften Erdhügeln konfrontiert werden).

Verdichteter und versiegelter Boden ist Regenwurm-frei

Angesichts eines solchen Kreislaufs wird klar, welche Folgen es hat, wenn Böden mit schweren landwirtschaftlichen Maschinen verdichtet oder gar mit Asphalt versiegelt werden. Hier werden die tierischen Untergrundarbeiter ausgesperrt.

Spannender Workshop im Ökowerk

Mehr über dieses Thema kann man am Sonntag bei einem Workshop im Ökowerk erfahren. Dina Schmidt zeigt die Tiere, die im Verborgenen leben und stellt unterschiedliche Erden samt ihrer Einzelteile vor. Eine Begegnung mit Regenwurm, Assel und anderen Tieren und Pflanzen, die im Verborgenen leben.

Regenwurm, Assel & Co. im Ökowerk – Infos

  • Termin: Sonntag, 12. Juni, 14-15.30 Uhr
  • Adresse: Ökowerk, Teufelsseechaussee 22-24, Wilmersdorf
  • Kosten: 4, Kinder 3, Familien 10 Euro

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Eine Antwort auf „Fleißige Bodenverbesserer: Regenwurm, Assel & Co.“

..ahh, hier ist also der Rest zum Regenwurm-Bild! 🙂 Ja, die fleißigen Regenwürmer sind ganz außergewöhnliche Tiere mit einigen faszinierende Eigenschaften. Beispielsweise sind Regenwürmer Zwitter, sie können bis zu 150 Eierkokons gleichzeitg legen, werden bis zu 8 Jahre alt werden und sind mit ihren 10 Herzen die herzlichsten Tiere, die es auf unserem Planeten gibt. Dass sie mit ihrem unermüdlichen Trassenbau außerdem extremst wichtig für unser Ökosystem sind, lassen wir hier mal außen vor. Sonnige Grüße, Enrico 😉

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