Die Natur ist einfallsreich, wenn es um den Erhalt der Arten geht. Das fängt bei den Methoden der Pflanzen an, Insekten zur Bestäubung anzulocken – und hört mit den unterschiedlichen Arten der Samenverbreitung nicht auf. Am Mittwoch kann man im Botanischen Garten Berlin einiges über die Techniken der Pflanzen, ihre Früchte zu verbreiten, lernen.
Samenverbreitung mit dem Wind
Weil Pflanzen sicherstellen müssen, dass ihr Nachwuchs genug Abstand zu ihnen bekommt, lassen sie ihre Früchte nicht einfach nur fallen. Es gibt Gewächse, die die Samen an Fallschirme hängen und mit dem Wind verbreiten lassen – die bekanntesten darunter sind der Löwenzahn und der Wiesen-Bocksbart. Dabei ist das Gewichtsverhältnis perfekt durchdacht, um sicherzustellen, dass der Samen irgendwann auch am Boden landet.
Linde und Ahorn setzen auf Propeller
Die Linde hat eine ähnliche Methode: Ihre Früchte hängen an einer Art Propeller (Foto), der sie sanft zu Boden gleiten lässt und leicht genug ist, um mit dem Wind verweht zu werden. Und der Berg-Ahorn nutzt einen zarten Flügel für seine Früchte.
Tiere und Hosenbeine als Helfer
Andere Pflanzen setzen bei der Samenverbreitung auf Widerhaken. Die Klette zum Beispiel lässt sich im Fell von Tieren oder an Hosenbeinen von Wanderern mitnehmen und legt auf diese Weise erstaunliche Entfernungen zurück. Auch andere Gewächse bilden Samen, die sich in Fell oder auf Stoff festsetzen.
Pflanzen, die schießen können
Einige Samen (besonders von Wasserpflanzen) können schwimmen, andere haben komplizierte Konstruktionen, die beim Reifen aufplatzen und dann die Samen weit fortschleudern. Das Springkraut und der Storchschnabel zum Beispiel beherrschen diese Methode.
Verbreitung mit dem Wind
Die Hasel wiederum braucht Hilfe bei der Bestäubung – sie blüht ganz einfach zu früh, um genug Insekten anlocken zu können. Also nutzt sie den Wind, der den federleichten männlichen Pollen zur weiblichen Blüte hinweht.
Samenverbreitung: Führung im Botanischen Garten
Bei der Führung „Explosion, Propeller, Widerhaken – Techniken der Pflanzen zur Samenverbreitung“ zeigt die Biologin Beate Senska im Botanischen Garten Berlin solche und andere Pflanzen und erklärt die spannenden und einfallsreichen Mechanismen der Vermehrung.
Mittwoch, 24. September, 17 Uhr. Botanischer Garten Berlin, Treffpunkt Eingang Königin-Luise-Platz. Teilnahme 5 Euro zzgl. erm. Garteneintritt 3 Euro