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Park & Platz Wildes Berlin

Ein Schneeball, der Blüten trägt

Von wegen Schneebälle riechen nicht. Diejenigen, um die es hier geht, duften sogar sehr intensiv – und zwar nach Vanille. Schneeweiß sind sie allerdings nicht alle, einige leuchten auch in zartem Rosa. Eines aber haben sie mit dem anderen, dem wirklich aus Schnee gerollten Ball gemeinsam: Man sieht sie eher im Winter. Schon im November fangen einige Arten an zu blühen, andere warten bis März. In Berlins Natur kann man Winterblüher in Gärten und Hecken sehen. Ein wunderschöner Anblick!

Ein Schneeball als Winterblüher

Der Schneeball ist nicht die einzige Pflanze, die ausgerechnet in der kalten Jahreszeit Blüten trägt. Farbtupfer ins Wintergrau setzen zum Beispiel die Zaubernuss, über die ich vor kurzem geschrieben habe, und der knallgelbe Winterjasmin, der übrigens zu den Ölbaumgewächsen gehört und gerne an Mauern oder Zäunen hochwächst. Auch ihn sieht man häufig in Parks – und das ausgerechnet dann, wenn man Farbe am dringendsten braucht. Es ist also nicht alles trist im Winter. Nur fallen die ersten Blüten in der sonst noch sehr kahlen Natur einfach sehr auf.

Es gibt 100 bis 200 Arten

Schneeball
Schneeball

Aber zurück zum Schneeball. Er ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Moschuskrautgewächse gehört (er ist damit verwandt mit dem Holunder) und bei uns überwiegend als Zierpflanze bekannt ist. Es gibt etwa 100 bis 200 Arten. Meist wächst der Schneeball als Strauch. Den bemerkt man allerdings erst dann, wenn er blüht (und duftet – siehe Foto, es zeigt einen Duft-Schneeball). Ursprünglich kommt die Pflanze aus Asien und Nordamerika, einige Arten wachsen auch in tropischen und subtropischen Regionen.

Schneeball und seine Früchte

Nach der Blüte entstehen rote oder schwarze Früchte (nur bei den gefüllten Formen nicht – sie sind steril), die giftig sind. Interessant finde ich, dass die Fruchtkerne herzförmig sind – in einigen Ländern haben sie deshalb eine besondere Bedeutung. Dort werden die Früchte nach dem ersten Frost zu Gelee verkocht und als Brotaufstrich genossen. Es scheint, dass ihnen der Frost das Gift entzieht. Im Moment aber blüht der Schneeball noch, und beweist, dass auch der graue, kalte und kahle Winter höchst lebendig ist.

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