Der Spreepark Berlin ist die Geschichte eines gescheiterten Traums. Des Traums, etwas fortzuführen, was 20 Jahre lang eine Erfolgsgeschichte war. Von 1969 bis 1989 war das Gelände als Kulturpark Plänterwald der einzige ständig bestehende Vergnügungspark der DDR. Mit Riesenrad, Wildwasserbahn, Dämonenexpress und Riesenrutsche. Die Menschen liebten den Spreepark, im Schnitt kamen 1,7 Millionen Besucher pro Jahr. Nach der Wende wurde der Kulturpark Plänterwald zum Spreepark Berlin. Und mit dem neuen Namen begann der Traum des neuen Besitzers, der nach neun Jahren ausgeträumt war. Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden, der Besitzer setzte sich nach Peru ab. Und der Park? Wurde zur Wildnis.
Neuer Interessent für den Spreepark Berlin
Vielleicht wird der Park irgendwann wiedereröffnet. Vor einigen Monaten fiel der Name Plopsa – die belgische Unternehmensgruppe besitzt schon einige Freizeitparks, darunter den Holiday-Park in Haßloch/Pfalz. Es hieß, sie wolle den Spreepark zum neuen Leben erwecken. Doch kürzlich ließ ihr Interesse nach, sie zog sich zurück. Jetzt soll das Areal Anfang Juli zwangsversteigert werden.
Die Natur im Spreepark Berlin kümmert sich nicht um Interessen. Sie überwuchert die Wildwasserbahn, rankt an gewaltigen Plastik-Dinosauriern entlang und durch den Boden von Tretboten im Schwanenformat. Sogar seltene Pflanzen haben sich hier schon angesiedelt. Blickfang ist noch immer das alte Riesenrad, das manchmal im Wind ächzt. 2009 durfte es sich nach langer Zeit probehalber mal wieder richtig drehen, seitdem aber steht es still.
Führungen über das Gelände
Es ist eine merkwürdige Atmosphäre, die auf dem Gelände herrscht. Halbkaputte Fahrgeschäfte, Figuren und Gebäudereste erzählen noch von den alten Tagen. Manchmal erwacht der Spreepark ein bisschen zum Leben. Wenn ein Musikvideo gedreht wird – wie Sidos „Ein Teil von mir“ zum Beispiel. Wenn dort unterm Riesenrad im Juni eine Bühne aufgebaut wird und das Open-Air-Stück „Spuk unterm Riesenrad“ aufgeführt wird. Und schon vorher, ab März, wenn sonntags das Café Mythos öffnet und die alte Parkbahn übers Gelände zuckelt. Besonders spannend aber sind die regelmäßigen Führungen über den Spreepark Berlin, die es 2013 auch wieder gibt. Dabei wandern die Teilnehmer zwei Stunden lang durch den Park und hören Geschichten über den alten Vergnügungspark. Dem Charme der Anlage kann man sich nur schwer entziehen.
Adresse: Krugallee bis zur Höhe Am Plänterwald, von dort auf dem gepflasterten Weg zum Eingang des Parks. Termine: Spuk unterm Riesenrad, Wiederaufnahme am 7. Juni, Kartenverkauf beginnt im März. Passend zum Stück gibt es die DVD „Spuk unterm Riesenrad“ aus der Serie, die tatsächlich im Spreepark gedreht wurde.
Führungen ab 24. Februar sonntags um 13 Uhr, ab 10. März alle 14 Tage auch um 16 Uhr. Weitere Termine: www.berliner-spreepark.de. Bitte anmelden unter christopher@berliner-spreepark.de. Ob es nach der Versteigerung noch Führungen gibt, ist bisher unklar.
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Eine Antwort auf „Spreepark Berlin: Spuk unterm Riesenrad“
Das Riesenrad ist 41m Hoch und steht seit 40 Jahren im Park. Das Riesenrad hatte vorher noch eckige Gondeln und die Farbe war verbleicht !!!! LG Basty