Der Name der Taglilie passt perfekt. Denn die wunderschönen großen Blüten sind tatsächlich nur einen einzigen Tag zu sehen – wer nicht aufpasst, dem entgeht die Pracht. Denn schon am Aben beginnt die Blüte zu welken. Gerade wurde sie vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres 2018 gekürt. Grund genug, sie mal vorzustellen.
Begegnung mit der Braunroten Taglilie
Ursprünglich kommt die Taglilie aus Ostasien, wo sie vor allem auf Wiesen und in Hecken wächst, dort, wo die Böden frisch und ein bisschen feucht sind. Wobei „die“ Taglilie nicht ganz stimmt, denn Taglilien bilden eine ganze Pflanzengattung. Zu den häufigeren Vertretern in heimischen Parks und Gärten gehört die Braunrote Taglilie (Hemerocallis fulva).
Die schöne Blüte ist nur einen Tag lang zu sehen
Sie kann über einen Meter hoch werden und trägt lange, schmale Blätter. Bevor sie im Juni oder Juli ihre Blüten öffnet, kann man sie leicht übersehen. Aber irgendwann bildet sie eine Knospe, die nach mehreren Tagen am frühen Morgen aufspringt und die riesige, wunderschöne Blüte enthüllt. Sie ist orange- oder gelbrot, nach innen gelb, und trägt sechs lange Staubblätter. Nach wenigen Stunden ist sie schon wieder verblüht.
Vermehrung über die Wurzeln
Nach der Blüte bildet die Pflanze Kapselfrüchte, in denen die Samen heranreifen. Sie vermehrt sich aber auch durch die Wurzeln und gelegentlich durch sogenannte Kindel (Tochterpflanzen), die sich an den Stängeln bilden.
Vorliebe für Sonnenplätze
Taglilien mögen es gerne hell. Wenn sie im Schatten stehen, bilden sie weniger Knospen. Und sie gedeihen am besten in nicht zu trockenem Boden. Ansonsten haben sie wenig Ansprüche an ihre Umgebung. Nur vor Staunässe sollte man sie schützen.
Die Taglilie als Heilpflanze
Interessant ist, dass die Braunrote Taglilie Heilkräfte hat. Sie enthält Antioxidantien und Saponine, und ich habe gelesen, dass eine Kulturform Stoffe enthält, die die Vermehrung menschlicher Krebszellen hemmen sollen. In China werden die Blüten in der Traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt, als Mittel gegen Schlaflosigkeit. Viele Arten kann man sogar essen – die dicken Wurzeln können geschält und gekocht werden und schmecken dann ein bisschen wie Nüsse. Auch die Blätter und die Blüten werden zumindest in Ostasien als Lebensmittel verwendet, Ich würde allerdings vorsichtig sein, denn zumindest bei Katzen, so heißt es, kann sie Nierenversagen auslösen.