Die Frucht auf dem Foto ist eine Walnuss – und was wäre die Adventszeit ohne sie? Noch ist sie von einer grünen Schutzschicht umhüllt, aber sobald sie reif ist, löst sie sich daraus und fällt zu Boden. Lange wird sie dort aber nicht liegen, denn ihr Inhalt ist nicht nur bei Menschen sehr begehrt.
Die Walnuss ist eine Südländerin
Die Walnuss (Juglans regia) verdankt ihren Namen ihrer Herkunft: Er kommt von „welsche“ und das heißt so viel wie „von den Romanen kommend“. Tatsächlich wurde sie über Frankreich bzw. Italien nach Deutschland gebracht. Der Baum wird 15 bis 20 Meter hoch, selten auch 25 Meter. Seine Wurzeln sind tief, die Rinde ist glatt und im Alter rissig. Die gefiederten Blätter sind eiförmig und relativ groß.
Männliche und weibliche Blüten
Die Blüten sind so unauffällig, dass die meisten Menschen sie gar nicht sehen. Der Baum bildet männliche Kätzchen, die bis zu 15 Zentimeter lang sind, und weibliche Blüten, die gelbgrün und sehr klein sind. Bestäuber ist der Wind.
Die Nüsse stecken in einer dicken grünen Schale
Schon im Sommer entstehen die Früchte, die lange Zeit in einer dicken, fleischigen Schale stecken. Erst wenn die Nüsse reif sind (so ab Oktober), platzt die Schale auf und gibt die Nuss frei. Wer Reste entfernt, sollte übrigens Handschuhe tragen, denn die Schalenreste färben ziemlich intensiv.
Beliebtes Färbemittel
Und sie werden tatsächlich auch zum Färben von Holz und Textilien verwendet. Wer das mal ausprobieren möchte: Einfach die Schalen in ein Gefäß geben und mit Wasser übergießen. Den Sud einen Tag lang stehenlassen. Danach die Schalen entfernen und den Stoff (z.B. Baumwolle, bei Synthetikfasern funktioniert es nicht so gut) dazugeben. Nach einem Tag kann man ihn herausnehmen, waschen und trocknen.
Beliebt und gesund
Die Walnüsse schmecken nicht nur wunderbar, sie sind auch als Back- und Küchenzutat sehr beliebt. Und überaus gesund. Zwar enthalten sie viel Fett, aber außerdem Eiweiß, Kohlensäure und sehr viel Linolensäure (eine Omega-3-Fettsäure, die gut ist für das Herz). Auch Zink, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Kalzium, die Vitamine A, B1, B2, B3, C und Pantothensäure sind enthalten.
Schutz vor Diabetes und Hautkrankheiten
Wer Walnüsse isst, schützt seinen Körper vor Diabetes, hohem Blutdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sogar gegen Prostatakrebs sollen sie helfen. Auszüge aus Walnüssen werden gegen Hautkrankheiten und Gicht eingesetzt, auch in manchen Bädern sind sie enthalten.
Walnuss und Volksglaube
Dass das Holz der Walnuss sehr edel und wertvoll ist, macht den Baum auch für die Holzindustriee interessant. Die Menschen früher aber hatten andere Gründe, die Walnuss zu lieben: Die Ähnlichkeit ihrer Früchte mit einem Gehirn und, nun ja, auch mit Genitalien, regte ihre Phantasie an. Und machte die Nüsse zu Symbolen der Fruchtbarkeit. Was wiederum die Kirche auf den Plan rief, der in ihnen ein Zeichen der Sünde sah.
Ein Genuss (nicht nur) zur Weihnachtszeit
Lecker sind sie aber, die Früchte, ganz egal, ob man in ihnen Symbole sieht oder nicht. Zerknackt und kleingerieben bringen sie ihr Aroma in Weihnachtsgebäck, getaucht in Schokolade werden sie zur süßen Leckerei. Aber auch pur sind sie ein wahrer Genuss.
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