Das Grüne Heupferd ist ein Riese. Jedenfalls für eine Heuschrecke. Bis zu vier Zentimeter groß kann es werden und ist damit kaum zu übersehen. Selten ist es auch nicht – zum Glück.
Das Grüne Heupferd liebt Wärme und hohes Gras
Mit seiner knallgrünen Farbe kann sich das Heupferd trotz seiner Größe sehr gut im Gras verstecken. Einziger Farbtupfer ist eine braune Linie auf dem Rücken (auf dem Foto kann man das ganz gut erkennen). Das Tier, das zur Gattung der Heupferde und zur Überfamilie der Laubheuschrecken gehört, liebt Brachen, Gärten, sonnige Wegränder und Landschaftsflächen, auch in Parks kann man es sehen, wenn genug Grün vorhanden ist. Hauptsache, es ist warm und windgeschützt und das Gras wächst hoch genug. Denn die Heuschrecke sitzt gerne etwas erhöht und singt.
Ein Tier, das sogar Artgenossen auffrisst
So zart es aussieht: Das Grüne Heupferd ist ein Räuber. Es ernährt sich durchaus auch von Artgenossen, wenn die schwach oder verletzt sind, ansonsten jagt es Insekten. Aber auch Pflanzen lehnt es nicht ab, wie man auf dem Foto sieht. Allerdings ist es, anders als mancher Landwirt denkt, kein Schädling.Im Gegenteil: Obwohl die Larven ganz gerne mal weiche Pflanzenteile fressen, haben sie eine noch größere Vorliebe für Blattläuse.
Singen mit den Flügeln
Oft hört man das Heupferd, bevor man es sieht. Und auch wenn das Geräusch als Gesang bezeichnet wird: Das Männchen nutzt dafür die Vorderflügel, die gegeneinander bewegt werden – so entsteht das typische Geräusch, das so sehr mit Sommer verbunden ist. Auch wenn es nicht sehr laut ist, kann man das Schwirren locker 50 Meter weit hören, den Weibchen in der Nähe jedenfalls entgeht das Geräusch nicht. Allerdings „singt“ das Männchen nur bei warmen Temperaturen, wenn es kälter als 12 Grad wird, schweigt es. Meist hört man es zwischen dem Nachmittag und etwa zwei Uhr nachts.
Der Nachwuchs braucht mehrere Jahre für die Entwicklung
Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu 600 Eier auf dem Boden ab. Und von da an kann es bis zu fünf Jahre dauern, bis der Nachwuchs ausgebildet ist. Was nur gelingt, wenn der Boden nicht zu trocken wird. Die Larven müssen sieben Häutungs-Stadien durchleben, bis sie ausgewachsen sind. Schlupfzeit ist ab Ende April, die Tiere sind dann bis Anfang November unterwegs. Und dabei springen sie nicht nur, sie können sogar fliegen! Einige hundert Meter bewegen sie sich im Flug und sind dabei ziemlich flink. Auf diese Weise schaffen sie es, schnell neue Biotope zu besiedeln.
Das Grüne Heupferd und seine Feinde
Allerdings stehen sie selbst auf dem Speiseplan vieler Tiere. Fledermäuse zum Beispiel jagen das Grüne Heupferd und auch die Wespenspinne ist eine Gefahr – vor allem für die Larven.
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