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Was die Kuckuckslichtnelke mit dem Kuckuck zu tun hat

Vor ein paar Tagen habe ich die Karthäusernelke als Thema versprochen, aber eine Wiese mit einer anderen Nelkenart kam mir buchstäblich dazwischen – die Kuckuckslichtnelke, die sich diese Wiese im Nordosten Brandenburgs mit gelbem Hahnenfuß, den unterschiedlichsten Gräsern, weißer Miere, der Bachnelkenwurz und unzähligen anderen Pflanzen teilt. Eine Symphonie der Farben, wie man sie heutzutage nur noch selten sieht. Und das wäre ja allein schon ein Grund, über eine solche Wiese zu schreiben.

Die Blüten der Kuckuckslichtnelke

Die Pflanze, die mir am meisten aufgefallen ist, war eben die Kuckuckslichtnelke. Ein hüfthohes Gewächs mit wunderschönen rosafarbenen Blüten, die ein bisschen zerfranst aussehen und drei bis vier Zentimeter Durchmesser haben. Die Heidenelke ist mit ihr verwandt, die Weiße Lichtnelke ebenfalls. Aber viel Ähnlichkeit haben die drei nicht miteinander.

Das Geheimnis des Namens

Als ich ihren Namen zum ersten Mal gehört habe, dachte ich, er hängt damit zusammen, dass man während ihrer Blütezeit (ab Mai) den Kuckuck rufen hört. Das stimmt so halb. An den Stängeln der Kuckuckslichtnelke hängt oft ein weißer Schaum, in dem die Larven der Schaumzikade heranwachsen. Irgendjemand kam mal auf die Idee, diesen Schaum Kuckucksspeichel zu nennen – weil er gerade dann zu sehen ist, wenn der Kuckuck besonders aktiv ist. Den Schaum sieht man übrigens auch am Wiesenschaumkraut.

Vorliebe für feuchte Böden

Die beiden Pflanzen teilen sich noch mehr: Ihre Vorliebe für feuchte Böden. Die Wiese, auf der dieses Foto entstanden ist, wird zum Ende des Winters hin immer mal überspült und der Boden hat die Nässe immer noch gespeichert. Wo die Kuckuckslichtnelke wächst, kann man sicher sein, dass kein oder kaum Düngemittel verwendet wurde. Wenn zu viele Nährstoffe im Boden sind, ist die Pflanze schnell verschwunden.

Unsichtbar bis zur Blüte

Vor der Blüte muss man der Kuckuckslichtnelke, die zu den Nelkengewächsen gehört, ziemlich nahe kommen, um sie überhaupt zu sehen. Dann verrät sie sich nur durch dicke dunkle Knospen und die langen schmalen Blätter. Und vielleicht dadurch, dass sie so ziemlich die größte Pflanzenart auf der Wiese ist.

Die Kuckuckslichtnelke lockt Bienen und Schmetterlinge an

Wenn sie blüht (von Mai bis Juli), dann wird sie von unzähligen Bienen und Schmetterlingen besucht – nur langrüsselige Insekten können den Nektar im tiefen Kelch der Kuckuckslichtnelke erreichen. Nach der Blüte bilden sich dicke kugelförmige Kapseln, in denen unzählige Samen heranreifen. Wenn sie so weit sind, platzen die Früchte auf und die Samen werden mit dem Wind oder am Fell von Tieren verbreitet.

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