Mehr als 10.000 Wildschweine soll es in Berlin geben. Kein Wunder, denn das Essen liegt für sie in der Stadt buchstäblich auf der Straße, während sie sich in der wilden Natur selbst darum bemühen müssen. Und so sieht man immer mal wieder ganze Großfamilien durch die Straßen ziehen, immer auf der Suche nach Essensresten. Und es dauert nur noch ein paar Monate, bis sie dabei von den neu geborenen Frischlingen begleitet werden.
Wildschweine dürfen nicht gefüttert werden
Bei der Suche nach Fressbarem durchpflügen die Wildschweine Gärten und Parks, was ihnen bei Gartenbesitzern nicht unbedingt Sympathiepunkte einbringt. Aber die intelligenten Tiere wissen, wo sie suchen müssen – und sie haben längst gemerkt, dass ihnen im Wohngebiet keine Gefahr durch Jäger droht. Dass der Senat ein strenges Fütterverbot erlassen hat, um den Zustrom weiterer Wildschweine zu bremsen und es andererseits Diskussionen um das Für und Wider der Bejagung in der Stadt gibt, ist eine andere Geschichte.
Paarungszeit mit blutigen Kämpfen
Im Moment ist Paarungszeit bei den Wildschweinen. Wer im Wald ein Scharren hört, der könnte Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen konkurrierenden Männchen sein. Auch die Hauer spielen dabei eine Rolle – die Kiefer werden deutlich hörbar auf- und zugeklappt. Sogar blutige Kämpfe sind möglich.
Nachwuchs mit gestreiftem Fell
Der Schwarzkittel-Nachwuchs kommt nach knapp vier Monaten zur Welt, niedliche Frischlinge mit braun-gelb gestreiftem Fell, das sie im Unterholz fast unsichtbar werden lässt. Die erste Zeit verbringen sie ausschließlich im Wurfkessel aus Blattwerk, Sträuchern und Moos. Übrigens herrscht strenge Ordnung an der mütterlichen Milchbar: Jeder Frischling entwickelt eine Bindung zu einer bestimmten Zitze, an die er immer wieder herangeht.
Vorsicht vor Wildschweinen mit Frischlingen!
Wer Wildschweine mit Frischlingen sieht, sollte Abstand halten, denn die Mütter verteidigen ihren Nachwuchs sehr energisch und können dann durchaus auch für Menschen gefährlich werden. Auch in der Paarungszeit ist Vorsicht geboten, besonders wenn man mit Hund unterwegs ist.
Feine Nase, die Trüffel und Rauschgift aufspüren kann
Der Mensch hat sich die Intelligenz der Wildschweine schon seit langem zunutze gemacht. In Frankreich graben sie mit großem Erfolg nach Trüffeln – ihre feine Nase ist in der Lage, den Duft der Edelpilze unter der Erde wahrzunehmen. Es hat auch schon Wildschweine gegeben, die der Polizei geholfen haben, Rauschgift oder Sprengstoffe zu finden. Sehr berühmt wurde „Luise“, die jedem Spürhund Konkurrenz gemacht hat. Als erstes Schwein im Dienst der Polizei bekam sie einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde…
2 Antworten auf „Paarungszeit bei den Wildschweinen“
Liebe Silke Böttcher,
gibt es Orte in und um BErlin ,von wo aus man die Paarung der Wildschweine beobachten kann?
Grüße
Anna
Liebe Anna,
das ist schwierig. Am ehesten im Wald, aber „Lieblingsplätze“ kenne ich da leider nicht. Aber weil die Tiere zur Paarungszeit teilweise aggressiv sind, sollte man ihnen nicht zu nahe kommen. Einfacher wäre es vermutlich im Tierpark Berlin, wo es auch Wildschweine gibt.