Einen Verwandten der Pflanze, um die es heute geht, kennt jeder – sie gehört zur Weihnachtszeit. Aber im Gegensatz zum Weihnachtsstern ist diese hier ziemlich häufig: die Zypressen-Wolfsmilch. Man kann sie auch in der Berliner Natur sehen.
Bienen lieben die Wolfsmilch
Man muss schon genau hinschauen, um diese Pflanze nicht zu übersehen. Die Wolfsmilch mit ihren nadelartigen (oder zypressenartigen) Blättern und den grüngelben, im Herbst orangeroten Hochblättern (siehe Foto) ist eine etwas unscheinbare Schönheit, die vor allem dort steht, wo es trocken ist und der Boden Kalk enthält. Sie blüht zwischen Mai und Ende September und lockt mit ihrem Duft unzählige Bienen an. Für die Verbreitung der Samen sind dann später oft Ameisen zuständig.
Giftiger Pflanzensaft
Kühe dagegen halten sich von der Wolfsmilch fern – aus gutem Grund: Die gesamte Pflanze ist sehr giftig. Das liegt am weißen Milchsaft, der austritt, wenn die Pflanze verletzt wird. Sie schützt sich damit vor Fraßfeinden. Und nicht nur die: Der Saft, der Harze und Kautschuk enthält, verursacht heftige Hautreizungen bis zu Blasen. Einem Schmetterling aber macht das Gift nichts aus, er lebt sogar auf und von der Pflanze: der Wolfsmilchschwärmer. Er nimmt das Gift aus der Pflanze auf und wird so selbst ungenießbar für seine Fressfeinde.
Mittel gegen Bindehautentzündung
Ich habe gelesen, dass manche Menschen den Saft der Wolfsmilch auf Warzen auftragen, aber damit sollte man lieber vorsichtig sein. So manches Fertigpräparat enhält aber die Inhaltsstoffe der Pflanze (zu erkennen an der Bezeichnung Euphorbium auf der Inhaltsliste). Auch in der Homöopathie wird die Wolfsmilch eingesetzt, zum Beispiel gegen Bindehautentzündung.
Wolfsmilch: Eine Pflanze, deren Saft beißt wie ein Wolf
Ihren botanischen Namen Euphorbium verdankt die Wolfsmilch dem Leibarzt des mauretanischen Königs Juba II., einem gewissen Euphorbus. Den deutschen Namen bekam sie, weil ihr Milchsaft „beißt wie ein Wolf“. Ein Grund mehr, die Pflanze lieber aus sicherer Entfernung zu bewundern…