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Ein Admiral auf Hausbesuch

Der Admiral ist einer der Schmetterlinge, die man in diesem Jahr relativ häufig sieht. Zum Glück – denn ich habe das Gefühl, dass es in diesem Jahr besonders wenig Schmetterlinge gegeben hat. Vielleicht kommt dem Admiral seine Fähigkeit, sich auf viele Lebensräume einzustellen, zugute.

Der Admiral ist ein anpassungsfähiger Falter

Der Falter mit den schwarz-braun-weiß gemusterten Flügeln (Spannweite von bis zu 6,5 Zentimetern) kann sich gut an die unterschiedlichsten Bedingungen anpassen. In Wäldern fühlt er sich genauso wohl wie auf Feldern und in Gärten. Im Sommer hat mich einer auf dem Balkon besucht – oder vielmehr den Sommerflieder, der dort stand (siehe Foto). Den lieben Schmetterlinge bekanntlich so, dass er auch als Schmetterlingsflieder bezeichnet wird.

Wie kam der Admiral zu seinem Namen?

Woher der schöne Falter seinen militärischen Namen hat, kann ich nur vermuten. Wahrscheinlich verdankt er ihn wirklich dem Marine-Dienstgrad – sein weißes Muster auf den Flügelspitzen ähnelt dem Schulterabzeichen eines Admirals.

Besondere Beziehung zur Brennessel

In Deutschland ist der Schmetterling meistens von Juni bis Oktober unterwegs, manchmal kann man ihn auch an Fallobst sehen, für das er eine Vorliebe hat. Ganz wichtig für den Admiral aber ist eine der (zu Unrecht) unbeliebtesten heimischen Pflanzen: die Brennessel. Die braucht er für seine Raupen, die die Blätter zum Fressen gern haben und sich deshalb fast ausschließlich von ihnen ernähren.

Wohntüten für den Nachwuchs

Die Weibchen legen die Eier an der Unterseite der Pflanzen ab, und wenn die Raupen schlüpfen, dann spinnen sie die Blätter zu Tüten zusammen, die ihnen gleichzeitig als Unterschlupf und Futter dienen. Die Tiere verlassen ihre Wohntüte erst, wenn sie fast vollkommen aufgefressen ist. Manchmal kann man auch die braungraue Puppe des Admirals erkennen, der man noch nicht ansieht, welche Schönheit einmal aus ihr wird.

Der Admiral ist der Zugvogel unter den Schmetterlingen

Übrigens gehört der Admiral zu den Wanderfaltern und ist damit vergleichbar mit Zugvögeln. Wenn es kühl wird in Deutschland, dann fliegt er nach Südeuropa, in milderen Wintern aber bleibt er durchaus auch hier und überwintert. Er kann für einen Schmetterling nämlich uralt werden: bis zu 280 Tage lebt er und gehört damit neben dem Tagpfauenauge, dem Zitronenfalter und dem Großen und Kleinen Fuchs zu den Schmetterlingen mit der höchsten Lebenserwartung.

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Eine Antwort auf „Ein Admiral auf Hausbesuch“

In Berlin ist alles etwas größer, da hat der Admiral eine Spannweite von 65 cm, bei uns im Spessart kommt er auf 65 mm.

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