Der Braune Bär ist so selten geworden, dass er auf die Vorwarnliste der bedrohten Tiere gesetzt werden musste. Schuld daran ist – mal wieder – der Mensch. Mit der Wahl zum Schmetterling des Jahres 2021 wollen die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. auf diesen besonderen Nachtfalter aufmerksam machen.
Woher der Braune Bär seinen Namen hat
Der Schmetterling hat eine Flügelspannweite von bis zu sechseinhalb Zentimetern. Seine Vorderflügel haben ein braun-weißes Netzmuster, die Hinterflügel sind auffällig rot mit schwarzen Punkten. Seinen Namen „Bär“ verdankt er seiner stark behaarten Raupe, die sich auf eine tapsige Art fortbewegen, wenn sie gestört werden.
Rote Hinterflügel schrecken Feinde ab
Die leuchtend roten Hinterflügel hat der Braune Bär übrigens nicht ohne Grund: Die Farbe soll Fressfeinde abschrecken. Der Trick ist ziemlich erfolgreich!
Hier kann man ihn sehen
Lebensraum des Braunen Bären (Arctia caja) sind strukturreiche Landschaften wie Wälder mit Wegen, Schneisen und Lichtungen, man kann ihn aber auch in offenen, gebüschreichen Landschaften wie extensiv bewirtschafteten Wiesen sehen. Selbst naturnahe Gärten nimmt er als Lebensraum an. Er mag es leicht feucht und kühl.
Unterwegs im Juli und August
Die Raupen ernähren sich von Kräutern, Stauden und Laubgehölzen, darunter Brennessel, Löwenzahn, Mädesüß, Himbeeren und Eschen. Die ausgewachsenen Tiere saugen keinen Nektar – ihre Saugrüssel sind zurückgebildet. Unterwegs sind die Schmetterlinge im Juli und August.
Die Raupen überwintern
Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier auf der Unterseite von Blättern ab. Die Raupen schlüpfen im Spätsommer und überwintern, man kann sie bis ins Frühjahr hinein sehen. Manchmal entdeckt man sie auf Straßen, wo sie auf der Suche nach Verpuppungsplätzen sind.
Straßenlampen gefährden den Nachtfalter
Dass der Braune Bär so selten ist, liegt am Verschwinden von Feldgehölzen und Hecken, aber auch am nächtlichen Licht: Der Schmetterling wird nämlich von Lichtquellen wie dem Mond angelockt. So kann er sich gut orientieren. Aber das grelle blaue Licht der Straßenlampen und Industriebeleuchtung ist viel zu stark für die Tiere: Sie flattern dann orientierungslos und bis zur Erschöpfung hin und her.
Brauner Bär: So kann man ihm helfen
Naturschützer fordern deshalb, die Lampen zwischenzeitlich auszuschalten oder Natriumdampflampen bzw. LED zu verwenden, die kein oder wenig blaues Licht abstrahlen. Die Wahl des Braunen Bären zum Schmetterling des Jahres soll aber auch darauf aufmerksam machen, welch großen Schaden intensive Landwirtschaft, Zersiedelung der Landschaft und das Entfernen von Hecken von Straßenrändern anrichten können.
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