Viel Platz braucht er nicht, um zu wachsen: Der Braunstielige Streifenfarn kommt mit dem bisschen Erde aus, das in einer Mauerritze steckt. Manche nennen die Pflanze deshalb auch Steinfarn. In Berlin und Brandenburg aber ist sie ziemlich selten.
Braunstieliger Streifenfarn mit winzigen Blättern
Die Stängel des Braunstieligen Streifenfarns sind, wie der Name schon sagt: braun. Die ovalen, gezackten Blätter sind winzig, und das Gewächs selbst ist mit fünf bis 20 Zentimetern Länge auch eher ein Winzling. Der Streifenfarn auf dem Foto wächst auf dem Gelände des Wasserwerks in Friedrichshagen. Gut geschützt in einem historischen Gemäuer, in dem er in Ruhe gelassen wird.
Mauern als Biotope
Ich liebe alte Mauern, auf denen Pflanzen wachsen. Das Zimbelkraut ist auch ein solches Mauerblümchen, der Scharfe Mauerpfeffer ebenfalls. Viele Moose natürlich auch. Wenn man sie wachsen lässt und die Steine nicht erneuert, geben sie den Mauern eine ganz eigene, besondere Ausstrahlung. Zu den seltenen Mauergewächsen gehört auch der Braunstielige Streifenfarn, den es in ganz Europa gibt. Die Chancen, ihn als Wildpflanze zu sehen, sind in Berlin und Brandenburg leider nicht groß, aber manchmal sieht man ihn als Zierpflanze im Garten.
Berühmte Verwandte
Der Braunstielige Streifenfarn gehört – der Name sagt es schon – zur Familie der Streifenfarne (Aspleniceae). Berühmte Verwandte sind der in Regenwäldern vorkommende Nestfarn und die in Deutschland extrem seltene Hirschzunge. Auch mit dem einheimischen Wurmfarn ist das Gewächs verwandt – beide gehören zu den Echten Farnen.
Vermehrung durch Sporen
Die Vermehrung dieser Pflanzenart eine spannende Angelegenheit. Denn Farne tragen keine Blüten, sondern bilden Sporen. Die kleben auf den Unterseiten der Blätter. Wenn sie reif sind, fallen die Sporen auf den Boden und keimen dort, wenn die Bedingungen stimmen, der Boden also warm und feucht genug ist.
Braunstieliger Streifenfarn als Heilpflanze
Der Braunstielige Streifenfarn ist nicht nur ein eindrucksvolles Gewächs, sondern auch seit Urzeiten als Heilpflanze bekannt. Sie wird gegen Haut- und Milzleiden, Gelbsucht, Husten, Gallenprobleme und Harnwegsteine eingesetzt.
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