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Begegnung mit dem Distelfalter

Der Distelfalter gehört zu den „Zugvögeln“ unter den Schmetterlingen. Und er ist ein Rekordhalter, denn er legt bis zu 15.000 Kilometer zurück. Er kann von Skandinavien bis nach Westarfika fliegen, wo er den Winter verbringt – und danach geht es wieder zurück. Im Flug steigen die Falter auf bis zu 1000 Meter hoch. Für den Flug nach Süden brauchen sie zwei Generationen. Interessanterweise fliegen sie gern entlang von Eisenbahntrassen oder anderen Landschafts-Strukturen. Sehen kann man Distelfalter in ganz Europa.

Der Distelfalter und der Admiral

Der Schmetterling, der Deutschland etwa im Mai erreicht, hat eine Flügelspannweite von bis zu sechs Zentimetern. Wer nicht genau hinguckt, könnte den Distelfalter (Vanessa cardui) mit dem Admiral oder dem Kleinen Fuchs verwechseln, allerdings hat er anders als der Admiral dunklere Vorderflügel mit einem roten Band und im Vergleich zum Fuchs weniger Weiß in den Flügeln. Wenn er die Flügel zusammenklappt, ist der Schmetterling deutlich heller und wird so beinahe unsichtbar. 

Vorliebe für Disteln

Unterwegs ist der Distelfalter, der zur Familie der Eigentlichen Edelfaltern gehört, hat – der Name lässt das schon ahnen – eine Vorliebe für Disteln. Und für Biotope, in denen diese Pflanze wächst: Trockenrasen und überhaupt eher trockene Regionen. Aber auch in Städten fühlt er sich wohl, vor allem dort, wo es Blüten mit viel Nektar gibt. Meist sieht man ihn zwischen Mai und Juli. In dieser Zeit bildet er je nach Klima eine bis zwei Generationen aus. Die zweite ist im September und Oktober unterwegs. Überwintert wird als erwachsener Falter in Südeuropa.

Raupen spinnen Blätter zusammen

Nach der Paarung legt das Weibchen ihre Eier an der Blattoberseite von Pflanzen ab. Diese Blätter fressen die Raupen dann auf. Um dabei ungestört zu sein, spinnen sie die Blattspitze oder das ganze Blatt zusammen, bei Disteln entsteht ein Gespinst zwischen dem Stiel und dem Ansatz der Blätter.

Beliebte Nahrungspflanzen

Lieblingsnahrung der Raupen sind Gewächse wie Gewöhnliche Kratzdisteln, Malven, Brennesseln, Budleja (der heißt schließlich nicht ohne Grund auch Schmetterlingsflieder) und Korbblütler, die erwachsenen Tiere lieben den Nektar von Buddleja und Disteln.

Masseneinflug im vorigen Jahr

Interessant ist, dass es immer mal wieder Masseneinflüge von Distelfaltern gibt. 2019 zum Beispiel zählte der Nabu beim „Insektensommer“ dreimal so viele Exemplare wie im Jahr davor. Woran das liegt, ist unklar.

Hilfe für den Distelfalter

Wer Schmetterlingen wie dem Distelfalter helfen möchte, sollte seinen Garten oder Balkon insektenfreundlich gestalten: Der Garten sollte nicht zu intensiv gepflegt sein und auch ein paar wilde Ecken haben, auf Pestizide sollte man verzichten, ebenso auf Pflanzensorten mit gefüllten Blüten, weil die fast keinen Nektar liefern.

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