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Spannendes über die Lupine

Am Lake Tekapo in Neuseeland kann man jedes Jahr im November ein spektakuläres Bild sehen: Dort blühen Millionen von Lupinen in allen Farbschattierungen. Unzählige Fotos sind dort schon entstanden. Auch wenn es solche Mengen wohl kaum an einem anderen Ort der Welt gibt: Lupinen gibt es auch in Deutschland. Grund genug, sie mal vorzustellen.

Die Lupine und ihre Verwandten

Die Lupine gehört zu den Schmetterlingsblütlern und ist zum Beispiel mit GinsterGoldregen, Luzerne, Robinie, aber auch mit Erbse, Bohne, Linse und Erdnuss verwandt. Sie wird auch als Futter- und Gemüsepflanze genutzt, ist aber ebenso in der Wildform heimisch. Die häufigste Art hierzulande ist die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus).

Bis zu 1,50 Meter hoch

Verwechseln kann man sie kaum. Sie wird 60 bis 1,50 Meter hoch, ihre Blätter sind handförmig geteilt mit neun bis 17 länglichen Einzelblättchen, die bis zu 15 Zentimeter lang werden können. Die Blüten sind traubig angeordnet und erscheinen zwischen Ende Mai und Anfang August. Meist sind sie blau, es gibt aber auch violette, rosafarbene, rötliche, gelbe und weiße Varianten (Zuchtformen).

Die Samen reifen in langen Hülsen heran

Bestäubt werden die Blüten meistens von Hummeln und Bienen. Anschließend reifen die Samen in flachen, bohnenartigen Hülsenfrüchte heran, die bis zu sechs Zentimeter lang werden können. Sobald sie reif sind, platzt die Hülse auf.

Eine Pflanze, die Stickstoff bindet

Was die Lupine (und mit ihr alle anderen Schmetterlingsblütler) so wertvoll macht, ist ihre Fähigkeit, Stickstoff zu binden. Das tut sie mit ihren Wurzelknöllchen und mit Hilfe von Bakterien. Das Verfahren ist kompliziert. Die Wirtspflanze gibt mehr als die Hälfte ihrer hergestellten Kohlenhydrate an die Bakterien ab, die ihr wiederum organische Stickstoffverbindungen liefern.

Einwanderin aus Nordamerika

Die Vielblättrige Lupine kommt ursprünglich aus Nordamerika. 1862 wurde sie nach England eingeführt und zu einer beliebten Gartenpflanze mit vielen Zuchtformen. In Europa fühlte sie sich so wohl, dass sie auch verwilderte. Bevorzugte Standorte sind Waldränder, Lichtungen, Böschungen und Straßenränder. Weil sie sich auch durch unterirdische Ausläufer rasch verbreitet, gilt die Vielblättrige Lupine inzwischen als invasive Art.

Beliebter Gründünger

Ihre Fähigkeit, Stickstoff zu sammeln, macht Lupinen zu beliebtem Gründünger. Sie verbessern durch ihre kräftigen Wurzeln auch verdichteten Boden. Wildtiere haben eine Vorliebe für die Pflanze. Deshalb sollte darauf verzichtet werden, Lupinen an Böschungen von Autobahnen auszusäen, weil sie die Gefahr von Wildunfällen erhöhen.

Lupine in der Ernährung

Übrigens enthalten die Samen von Lupinen hochwertiges Eiweiß, das als Soja-Ersatz im Viehfutter (allerdings nicht für Pferde) und auch in der Nahrung für Menschen eingesetzt wird – das gilt natürlich nur für Zuchtsorten mit wenig Bitter- und Giftstoffen (Süßlupine genannt). Angebaut werden die Weiße, die Blaue bzw. Schmalblättrige und die Gelbe Lupine.

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