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Feldrittersporn: Seltene Schönheit in Berlin

Dass perfekt gemähte Rasen nicht gerade die Artenvielfalt fördern, kann man sich vorstellen. Und gerade deshalb sind die Brachen in der Stadt so wichtig. Die Baulücken mitten in Berlin, die Verkehrsinseln, Flächen, für die sich keiner zuständig fühlt und die deshalb nach und nach überwuchert werden. Und natürlich auch die Flächen, die man bewusst sich selbst überlässt. Erstaunlich finde ich, dass solche Orte oft wahre botanische Schätze bergen. Einer ist der sehr seltene Feldrittersporn, der direkt neben einem Fahrradweg in Schöneberg wächst.

Wie der Feldrittersporn zu seinem Namen kam

Der lange Sporn, der der etwa 30 Zentimeter hohen Pflanze den Namen gibt, ist auf dem Foto gut zu sehen. Auch die Knospen tragen diesen Sporn schon. Die Blüten sind blau-violett und erinnern in ihrer Form ein bisschen an die der Akelei. Übrigens gehört der Feldrittersporn zu den Hahnenfußgewächsen und ist damit zum Beispiel mit dem Winterling, der Sumpfdotterblume und der Küchenschelle verwandt.

Hummeln und Schmetterlinge bestäuben die Pflanze

Bestäubt wird der Feldrittersporn hauptsächlich von Hummeln und einigen Schmetterlingsarten. Nur Insekten mit langem Rüssel erreichen den Nektar und nehmen den Pollen dann auf dem Rückweg mit. Etwas später reifen die Früchte heran, deren Mechanismus ähnlich funktioniert wie beim Springkraut: Wenn die Samen reif sind, trocknen die Kapseln, die sie umhüllen – und bei Berührung werden die Samen fortgeschleudert.

Der Feldrittersporn liebt Brachflächen

Bevorzugte Standorte des Feldrittersporns sind Äcker, Ödland und Brachen, außerdem liebt er kalk- und lehmhaltige Böden. An Feldrändern sieht man ihn heute allerdings nur noch selten, denn er teilt das Schicksal so vieler Pflanzen, die durch die Bekämpfung von „Unkraut“ auf Feldern verdrängt werden. Nur auf extensiv bewirtschafteten Äckern, auf denen Wildkräuter stehenbleiben dürfen, kann er, ähnlich wie die Kornblume, überleben. Das macht die innerstädtischen Brachen noch wichtiger, weil sie Rückzugsflächen für viele Tier- und Pflanzenarten geworden sind.

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