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Feldsperling – der kleine Verwandte des Haussperlings

Der Feldsperling steht ein bisschen im Schatten seines größeren Verwandten, des Haussperlings. Weil er scheuer ist und es nicht so mit Menschen hat, sieht man ihn in Städten nicht so häufig. Grund genug, ihn mal vorzustellen.

Der Feldsperling ist selten geworden

Zwischen 840.000 und 1.250.000 Brutpaare gibt es zurzeit in Deutschland. Das hört sich nach viel an, aber tatsächlich nimmt der Bestand des Feldsperlings seit vielen Jahren ab, inzwischen steht der Vogel auf der Vorwarnliste der Roten Liste für gefährdete Arten. Dabei hat er gar nicht so große Ansprüche an seinen Lebensraum. Am liebsten mag er halboffene und offene Landschaften wie Waldränder, Lichtungen und landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Gefahr durch Pestizide und aufgeräumte Landschaften

Aber genau dort liegt sein Problem: Wo Landschaften aufgeräumt werden, artenreiche Wiesen und Felder verschwinden, Pestizide eingesetzt werden und es an Nistmöglichkeiten fehlt, hat der 12,5 bis 14 Zentimeter große Vogel keine Chance.

Nistkästen für die Vögel

Um ihm zu helfen, kann man Nistkästen (bevorzugt mehrere nebeneinanderliegende, rundum geschlossene „Vollhöhlenkästen“) in den bevorzugten Lebensräumen des Feldsperlings anbringen. Und sich dafür einsetzen, dass die Landschaften struktur- und artenreich bleiben. Aufgeräumte Gärten sind wertlos für die meisten Tiere, aber dort, wo alte Obstbäume und Hecken stehen und ein paar Wildblumen wachsen, finden sie Nahrung und Unterschlupf.

Unterschiede zum Spatz

Haus- und Feldsperling sind auf den ersten Blick nur schwer zu unterscheiden, denn beide haben das schwarz-braun-grau-weiße Gefieder. Aber der Feldsperling (Passer montanus) hat einen einheitlich braun gefärbten Kopf. An den Wangen ist er weiß mit einem schwarzen Fleck, außerdem trägt er ein weißes Band am Nacken. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt – beim Haussperling dagegen sind die Männchen etwas prächtiger als die Weibchen.

Brut in Baumhöhlen

Beim Verhalten ähneln sich die beiden Sperlings-Verwandten. Beide sind gesellig und sozial. Sogar beim Brüten mögen sie die Nähe von Artgenossen. Meist brüten sie in Baumhöhlen, aber auch Nistkästen werden gerne angenommen. Sie verbringen das ganze Jahr in ihren Brutrevieren. Auch der Gesang der beiden Arten ist ähnlich. Weil er sich gerne in Feuchtgebieten aufhält, wird er mancherorts auch „Wassersperling“ genannt.

Feldsperlinge sind treu

Wenn sich ein Feldsperling-Paar gefunden hat, bleibt es ein Leben lang zusammen. Die Brutzeit beginnt etwa Mitte April. Zuerst sucht das Männchen einen Brutplatz, den es dem Weibchen dann zeigt. Nach dessen gründlicher Prüfung beginnt der Nestbau. Oft nutzen die Tiere Baumhöhlen, aber wo sie fehlen, bauen sie auch Nester, die unregelmäßig kugelförmig sind und aus Halmen und Blättern besteht. Männchen und Weibchen sind gemeinsam mit dem Nestbau beschäftigt. Feldsperlinge können bis zu drei Bruten pro Jahr haben.

Jungvögel sind nach 20 Tagen flügge

Der Nachwuchs schlüpft nach elf bis 14 Tagen. Schon 15 bis 20 Tage später ist er flügge und kann bis zu acht Jahre alt werden. Allerdings werden viele Jungvögel Opfer von Greifvögeln wie dem Sperber oder von streunenden Katzen.

Hilfe für den Feldsperling

Lieblingsnahrung des Feldsperlings sind Samen von Wildkräutern (z.B. Brennessel, Knöterich oder Beifuß) und Getreide. Als ausgewachsene Tiere leben sie vegetarisch, die Jungvögel fressen aber anfangs hauptsächlich Insekten wie zum Beispiel Blattläuse und Larven.

Übrigens: Wenn Sie einen Garten haben, können Sie für Feldsperlinge Samen von Gräsern, Kräutern oder Wildblumen auf der Erde am Futterhäuschen ausstreuen. Auch Beeren nehmen sie gerne an. Lassen Sie auch einfach einige verwelkte Blüten an Ihren Wildblumen dran – als Extra-Futterquelle für die gefiederten Gartenbesucher.

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