Die Feuerlilie ist eine Pflanze, die man absolut nicht übersehen kann. Sie macht ihrem Namen wirklich alle Ehre. Wer sie sieht, ist sofort davon überzeugt, dass sie ein Gartengewächs ist. Aber tatsächlich ist sie eine Wildpflanze. Züchtungen für den Garten gibt es aber auch.
Die Feuerlilie ist sehr selten
Wenn Sie die Feuerlilie in der Natur entdecken, dürfen Sie sich freuen. Denn sie ist ziemlich selten und streng geschützt. Verwechseln kann man sie kaum: Die Feuerlilie (Lilium bulbiferum) hat sechs leuchtend rot-orangefarbene Blütenblätter, die vier bis sechs Zentimeter lang sind. Die Pflanze wird 20 bis 80 Zentimeter hoch und bildet zwischen Mai und Juli bis zu fünf Blüten. Die Blätter sind lang und schmal und wechselständig angeordnet. Eine Besonderheit sind die sogenannten Bulbillen in den Blattachseln der Pflanze (links im Bild zu sehen). Es sind Brutknospen, die ab Ende August gebildet werden. Wenn sie reif sind, fallen sie ab – eine Methode der Vermehrung.
Ameisen als Beschützer
Bestäubt wird die Feuerlilie von Schmetterlingen. Aber sie hat noch andere Besucher, die regelmäßig kommen: Ameisen. Die Lilie lockt sie mit Nektardrüsen an den Blattspitzen und Blütenknospen an. Die Ameisen revanchieren sich, indem sie die Pflanze vor Fressfeinden schützen.
Die Wärmeliebhaberin wächst auf Wiesen und Brachen
Die Pflanze liebt gebirgige Regionen, sie ist in ganz Europa zu sehen – vor allem in Südeuropa. Weiter nördlich ist sie deutlich seltener. In Berlin ist sie mir noch nicht begegnet, das Foto ist im Harz entstanden. Bevorzugte Standorte der Feuerlilie sind extensiv bewirtschaftete Wiesen, Brachen und Gebüsche mit kalkhaltigen Böden. Sie liebt es sonnig und warm. Trotzdem hält sie auch winterlichem Frost problemlos stand. Die Zwiebeln sind in der Erde gut geschützt.
Kultivierte Sorten für den Garten
Sie können die Feuerlilie auch in kultivierter Form für den Garten kaufen. Nach der Blütezeit lässt sie sich gut vermehren. Etwa mit den Bulbillen, die Sie ab Ende August ernten und direkt in einen Topf mit Substrat legen (maximal drei Zentimeter tief). Die Erde sollte leicht feucht gehalten werden. Stellen Sie den Topf über den Winter an ein nicht zu sonniges Fenster.
So lässt sich die Feuerlilie vermehren
Alternativ können Sie ab September die Zwiebel Ihrer ausgewachsenen Pflanzen im Garten ausgraben und maximal fünf Schuppen tief am Zwiebelboden abbrechen. Dann setzen Sie die Mutterpflanze wieder in den Boden und legen die Schuppen in einem Topf in lockere Erde, so dass die Spitzen aus dem Boden herausgucken. Lagern Sie sie an einem warmen, dunklen Ort und halten das Substrat etwas feucht. Nach etwa drei Monaten bilden sich neue Zwiebeln. Legen Sie sie in einen Beutel und bewahren Sie ihn für einige Wochen im Keller auf. Danach können Sie die Schuppen mit den neuen Zwiebeln in einen Topf mit Erde stecken.
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