„Schlafmützchen“ wird der Kalifornische Goldmohn auch genannt, ein liebevoller Spitzname, dessen Herkunft ich im nächsten Absatz erklären werde. Die Pflanze ist eine Einwanderin aus – Sie ahnen es schon – Kalifornien, aber inzwischen ist sie längst auch in Europa heimisch.
Der Goldmohn hat herrliche Blüten
Mit seinen leuchtend orangegelben Blüten ist der Goldmohn (Eschscholzia californica) ein absoluter Blickfang. Wie der Name schon vermuten lässt, gehört er zur Familie der Mohngewächse. Er wird etwa kniehoch und hat fein gefiederte Blätter. Bevor die Blüte richtig aufgeht, hat sie die Form einer Schlafmütze – das ist der Grund für den Spitznamen der Pflanze.
Goldsucher brachten die Pflanze mit
Seine Reise um die Welt trat der Goldmohn nach dem kalifornischen Goldrausch an. Die Goldsucher nahmen sie Samen, als sie Kalifornien verließen, unbemerkt mit in andere Länder. Auch in Deutschland fühlt er sich wohl. In Kalifornien aber hat er nach wie vor eine besondere Bedeutung: Er ist die Staatsblume für den „Golden State“, und ihm wird alljährlich am 6. April mit dem „California Poppy Day“ sogar ein Tag gewidmet.
Überlebenskünstler auf trockenen Böden
Der Kalifornische Goldmohn ist nicht sonderlich wählerisch, was seinen Standort anbetrifft. Er gedeiht wunderbar in trockenen Steingärten und auf Sandböden. Trockenheit macht dem Überlebenskünstler nichts aus – der Samen der Pflanze überdauert so manchmal viele Jahre. Wenn die Bedingungen allerdings gut sind, entstehen mancherorts wahre Blütenteppiche.
Blütenteppiche bei Los Angeles
Berühmt ist das Antelope Valley California Poppy Reserve nördlich von Los Angeles, wo zeitweise eine Fläche von sieben Quadratkilometern mit den Blüten bedeckt ist – ein atemberaubender Anblick. Eine Bedingung stellt die Pflanze allerdings: Sie liebt Sonne. Wenn der Himmel bedeckt sind, bleiben die Blüten geschlossen
Lange Samenschoten
Blütezeit ist von Juli bis September, anschließend reifen die Samen in bis zu zehn Zentimeter langen leicht gebogenen Schoten heran. Sie sind anfangs grün, später färben sie sich braun und reißen dann der Länge nach auf, um die Samen freizugeben.
Die Pflanze ist giftig – und hat Heilkräfte
So schön der Kalifornische Goldmohn ist: Die gesamte Pflanze ist giftig (sie war 2016 Giftpflanze des Jahres). Allerdings hat sie auch heilende Kräfte – die amerikanischen Ureinwohner nutzten sie als Beruhigungs- und Schlafmittel, außerdem verwendeten sie die abgekochten Blüten als Mittel gegen Kopfläuse. Heute setzt man die Pflanze vor allem in der Homöopathie ein, als Schlafmittel und gegen Stress.
Goldmohn für Garten oder Balkon
Übrigens gibt es viele Variationen des Kalifornischen Goldmohns in unterschiedlichen Farben und Größen, man bekommt das Gewächs, das bei Insekten sehr beliebt ist, auch in guten Gartencentern. Auch gefüllte Blüten gehören dazu, allerdings sollte man in naturnahen Gärten und Balkons darauf verzichten, weil Insekten Schwierigkeiten haben, an den Pollen zu kommen. Wer eine Pflanze kaufen möchte: Sie braucht viel Licht und mag nährstoffarme, durchlässige Böden.
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