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Warum der Klebrige Hörnling auch Zwergenfeuer heißt

Der Klebrige Hörnling ist eine echte Schönheit. Und wenn man ihn im Wald sieht, kann man verstehen, warum er im Volksmund auch „Zwergenfeuer“ genannt wird. Tatsächlich sehen sie leuchtend orangefarbenen Äste des Pilzes aus wie kleine Flammen.

Klebriger Hörnling ist kein Korallenpilz

Auch wenn der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) Ähnlichkeit mit Korallenpilzen hat, gehört er nicht zu dieser Familie, sondern zu den Gallerttränenverwandten und – wenig überraschend – zur Gattung der Hörnlinge. Sein Fleisch ist biegsam, während es bei Korallenpilzen brüchig ist. Der Fruchtkörper ist büschelartig und kann einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern haben. Das Foto zeigt ein eher kleines Exemplar.

Die Äste des Pilzes  können bis zu einen Zentimeter dick und fünf bis zehn Zentimeter hoch werden. Wer die Äste berührt, der versteht, warum der Pilz den Namenszusatz „klebrig“ trägt. Die Farbe kann sich zwischen leuchtend orange bis blassgelb bewegen.

Vorliebe für verrottendes Nadelholz

Bevorzugter Lebensraum des Pilzes sind Wälder mit verrottendem Nadelholz. So wächst er häufig an moosbedeckten Fichtenstümpfen – er zersetzt das Totholz. Sehen kann man ihn zwischen Frühsommer und Spätherbst. Noch ist er ziemlich häufig, was nicht nur daran liegt, dass er mit vielen Untergründen von Stümpfen über Stämme und Äste bis zu im Erdreich liegendem Totholz gut zurecht kommt.

Bei großer Trockenheit schrumpft der Pilz

Wenn es lange nicht regnet, kann der Klebrige Hörnling vollkommen austrocknen. Seine Farbe verändert sich an den Ast-Spitzen dann in Richtung Orangerot, er kann bis auf ein Viertel seiner ursprünglichen Größe schrumpfen und seine Konsistenz wird hornartig. Aber sobald Regen einsetzt, erholt sich der Pilz ziemlich schnell wieder. Allerdings sind in sehr trockenen Jahren oft deutlich weniger Exemplare zu sehen als in regenreichen.

Nicht giftig, aber ungenießbar

Giftig ist der Klebrige Hörnling nicht, aber er gilt aufgrund seiner gummiartigen Konsistenz und dem fehlenden Geschmack als ungenießbar. Außerdem bestehen seine Zellwände zum überwiegenden Teil aus Chitin, das vom menschlichen Magen-Darm-System nicht verdaut werden kann.

Der Klebrige Hörnling als Fotomotiv

Auch wenn man ihn nicht essen kann: Wenn Sie einen Klebrigen Hörnling sehen, dürfen Sie sich freuen. Weil er so gerne inmitten von Moos wächst, bildet er mit seiner kräftigen Farbe einen wunderschönen Kontrast zum Grün. Und das macht ihn zum sehr reizvollen Fotomotiv.

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