Wenn man die Kleine Traubenhyazinthe so anschaut, kann man sich kaum vorstellen, dass sie mit dem Spargel verwandt ist. Die Pflanze mit den winzigen, leuchtend blauen Glockenblüten wächst in vielen Gärten – in der wilden Natur in Deutschland ist sie allerdings sehr selten, sie steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Die Kleine Traubenhyazinthe liebt es warm
Heimisch ist die Traubenhyazinthe, die übrigens auch mit dem Blaustern und dem Doldigen Milchstern verwandt ist, im kühlen Mitteleuropa ursprünglich nicht. Sie gehört zu den Neophyten (eingebürgerte Pflanzen) und fühlt sich zum Beispiel auf Trockenrasen, in sonnigen Obstgärten, an Wegrändern und auf Brachland wohl – vorausgesetzt, es ist warm genug. Gelegentlich sieht man in der Natur auch verwilderte Gartenpflanzen, die sich selbst ausgebreitet haben.
Eine Traube aus blauen Glöckchen
Verwechseln kann man die Traubenhyazinthe nicht. Sie wird zehn bis 20 Zentimeter hoch, hat lange und sehr schmale fleischige Blätter (wie das Schneeglöckchen) und eine Traube aus kleinen Blüten, die übrigens nicht komplett blau sind, sondern einen zarten weißen Rand haben. Bestäubt werden sie von Hummeln und Bienen.
Samen werden mit dem Regen verbreitet
Nach der Blütezeit im April und Mai (in warmen Jahren auch schon früher) bilden sich dreikantige Fruchtkapseln, deren Hülle austrocknet, sobald die drei darin eingebetteten Samen reif sind. Für die Verbreitung benötigen die Früchte starken Wind oder Regen: Die Kapseln öffnen sich nach oben und die Samen werden von Regentropfen, die auf die Kapseln fallen, aus der Hülle herausgeschleudert.
Traubenhyazinthe im Garten
Wer Traubenhyazinthen im Garten haben möchte, bekommt die kleinen Zwiebeln der Pflanze im Gartencenter. Im Herbst werden sie dann etwa fünf bis acht Zentimeter tief in die Erde gedrückt – am besten an einen sonnigen Ort und gerne in kleinen Gruppen. Vielleicht mit Tulpen- und Narzissenzwiebeln gleich daneben. Farbe kann man im Frühlingsgarten nämlich gar nicht genug haben.
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