Er ist klein, grün-braun gesprenkelt und sehr selten: Der Kleine Wasserfrosch, der gerade zum Lurch des Jahres 2023 gekürt wurde. Für Laien wie mich ist es schwer, ihn von Verwandten wie dem Teich- und dem Seefrosch zu unterscheiden. Selbst Experten haben Mühe damit, denn einige der Unterschiede sind sehr klein.
Kleiner Wasserfrosch: nur sechs Zentimeter lang
Nur etwas fünf bis sechs Zentimeter lang wird der Kleine Wasserfrosch (Pelophylax lessonae), der auch als Kleiner Teichfrosch bezeichnet wird. Im Vergleich: Der Seefrosch ist fast doppelt so groß. Der häufige Teichfrosch wiederum, der gerne im Frühsommer lautstarke Konzerte am Gartenteich gibt, entstand als natürliche Kreuzung zwischen dem Kleinen Wasser- und dem Seefrosch. Immer wieder entstehen Mischpopulationen, wo Teich- und Kleiner Wasserfrosch vorkommen.
Arten sind schwer auseinanderzuhalten
Oft ist es sogar für Wissenschaftler schwierig, die Wasserfrosch-Arten auseinanderzuhalten. Das macht es schwer, genaue Bestände zu erfahren. Sicher ist aber, dass der Kleine Wasserfrosch sehr selten ist. Das liegt daran, dass es immer weniger Laichgewässer gibt.
Der Kleine Wasserfrosch liebt kleine, vegetationsreiche, aber nährstoffarme Moorwässer mit ausreichend Sonne – Sümpfe, Weiher oder Gräben, Niedermoore und fischfreie Gewässer in extensiv genutztem feuchtem Gras- und Offenland. An Gartenteichen ist der Frosch eher selten zu sehen.
Mahnung für besseren Schutz
Auch deshalb wurde er von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.B. (DGHT) zum Lurch des Jahres gekürt: Die Wahl soll daran erinnern, mehr fischfreie Laichgewässer in den Kulturlandschaften zu erschaffen, außerdem Pufferzonen rund um Teiche in landwirtschaftlich genutzten Grünflächen. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass Nährstoffe, etwa durch Düngemittel und Pestizide, in die Gewässer gelangen. Auch Entschlammungsmaßnahmen gegen das Verlanden der Gewässer sind wichtig.
Grasgrüne Oberseite
Der Kleine Wasserfrosch hat eine meist grasgrüne Oberseite – deshalb wird er oft auch als Grasfrosch bezeichnet. Es gibt aber auch Exemplare, die blaugrün oder braun sind. Auffällig sind die braunen oder schwarzen Flecken auf dem Rücken und zudem eine Drüsenleiste, die gut zu sehen ist.
Große Seen meidet er
Verbreitet ist der Frosch in ganz Europa, nur an den Küsten findet man ihn nicht. Große Seen und Flüsse meidet er. Dabei ist er gut zu Fuß: Um Nahrung zu finden, bewegt er sich auch weit von seinen Gewässern fort. Auch zum Überwintern sucht er sich Verstecke an Land.
Bis zu 3000 Eier
Die Paarungszeit beginnt ab Ende April. Anschließend legt das Weibchen 500 bis 3000 Eier in Laichballen ab. Die Tiere gehören zu den Früh-Laichern. Wenn Sie später im Sommer Laichballen sehen, stammen sie meist von Grünfröschen.
Der Kleine Wasserfrosch ist streng geschützt
Der Kleine Wasserfrosch steht unter strengem Naturschutz. Das bedeutet auch: Wenn Sie ihm in seinem Lebensraum begegnen, müssen Sie sicherstellen, dass Sie ihn nicht stören. Freuen ist aber sehr erlaubt!

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