Saathafer ist kein auffälliges Gewächs, man könnte sagen, er sieht auf den ersten Blick aus wie gewöhnliches Gras. Aber in ihm steckt so viel, dass er gerade zur Arzneipflanze des Jahres 2017 gekürt wurde. Denn er ist eines der gesündesten Getreide überhaupt. Er enthält kaum Gluten, dafür aber sehr viele Nährstoffe. Und Heilkräfte hat er auch.
Saathafer ist die Arzneipflanze des Jahres 2017
Saathafer (Avena sativa) gehört zu den Süßgräsern – wie auch Gerste, Mais, Reis und Weizen. Die Arzneipflanze des Jahres 2017 wird zwischen 60 und 1,50 Meter hoch. Seine Blätter sind sehr lang und schmal, wie man das von Gras kennt. An den Spitzen der runden Halme (sie sind typisch für Süßgräser) stehen die Rispen mit den Blüten, aus denen die Früchte entstehen.
Schon seit Urzeiten bekannt
Schon die alten Germanen kannten den Hafer und bauten ihn an. Später schaffte er es weltweit bei den Getreidesorten auf Platz drei hinter Weizen und Mais, in Deutschland war er hinter Roggen sogar die zweitwichtigste Getreideart. Schließlich stellt er keine großen Ansprüche an seinen Lebensraum – am besten gedeiht er dort, wo das Klima gemäßigt ist und es viel Niederschlag gibt.
Heute spielt er nur eine untergeordnete Rolle als Getreide – und das ist schade. Denn Hafer ist besser verträglich als so manches andere Getreide.
Gesundes Getreide
Und das ist nicht alles: Er enthält sehr viel Stärke, Eiweiß, Lecithin, Phosphor, Magnesium, Kalzium, Aminosäuren, Enzyme, die Vitamine A, B1, B2 und D, Nicotinsäure und Pantothensäure, außerdem Aminosäuren, Alkaloide, Kieselsäure und so viel Eisen, dass es mit vielen Fleischsorten mithalten kann. Auch der Zinkgehalt ist eindrucksvoll: Pro 100 Gramm enthält es etwa soviel davon wie ein Steak.
Lieferant für Milch
Der Geschmack des Hafers, aus dem Flocken in unterschiedlicher Art hergestellt werden, ist ein bisschen nussig, aber auch süß – und deshalb wird inzwischen auch eine Milch aus ihm produziert, die auch Menschen vertragen, die empfindlich gegen Laktose sind.
Ein Getreide mit großen Heilkräften
Und es kommt noch besser: Hafer ist nämlich eine wertvolle Heilpflanze. Er senkt den Cholesterinspiegel, schützt die Blutgefäße, kurbelt die Verdauung an, beruhigt den Magen, hilft gegen Einschlafstörungen Nervosität, Rheuma, Entzündungen und Hautverletzungen und es wird auch von Menschen mit Zöliakie, einer Unverträglichkeit gegen Gluten, recht gut vertragen.
Saathafer als Tee und in der Kosmetik
Eingesetzt wird nicht nur das Korn, sondern auch das Kraut, zum Beispiel als Tee. Und es wird sogar kosmetisch genutzt, zum Beispiel als Bestandteil von Shampoo. Grund genug, diese Pflanze, die auf den ersten Blick aussieht wie ganz einfaches Gras, mal mit anderen Augen zu betrachten….
Arnzneipflanze des Jahres 2016: der Kümmel