Der Tannenhäher ist der nicht ganz so berühmte Verwandte des Eichelhähers. Der Vogel, der seine Vorliebe für Nadelwälder sogar im Namen trägt (obwohl es eher Fichten- als Tannenwälder sind), ist allerdings etwas kleiner. Und deutlich stiller.
Der Tannenhäher ist stiller als der Eichelhäher
Während der Eichelhäher im Wald gerne mal arglose Wanderer erschreckt, wenn er ihnen urplötzlich seinen ratschenden Ruf „schää-schää“ entgegenschleudert, hört man den Tannenhäher deutlich seltener. Sein Ruf, ein scharrendes „kärr-kärr“, klingt schriller und ist vor allem während der Brutzeit zu hören.
Verwandt mit der Dohle
Ein bisschen erinnert seine Stimme an die von Rabenkrähe oder Dohle. Was nicht vollkommen ungewöhnlich ist, denn der Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) gehört zu den Rabenvögeln.
Braunes Gefieder mit weißen Punkten
Er wird etwa 32 bis 35 Zentimeter groß und hat eine Flügelspannweite von bis zu 58 Zentimetern. Er ist ein bisschen kleiner als der Eichelhäher. Aus der Ferne könnte man ihn auf den ersten Blick mit einem Star verwechseln. Sein Gefieder ist braun mit weißen Punkten, der Schwanz ist kurz und weiß gefärbt, der Schnabel ist sehr kräftig. Männchen und Weibchen sehen gleich aus.
Unterwegs in Nadelwäldern
Unterwegs ist der Tannenhäher, wie schon erwähnt, in Nadelwäldern und auch in Mischwäldern mit hohem Nadelholzanteil. Er hat eine Vorliebe für Kiefern. In Deutschland sieht man ihn am häufigsten in bergigen Regionen. In Berlin habe ich ihn noch nie gesehen, er ist sehr selten. Das liegt unter anderem an Eingriffen des Menschen in seinen Lebensraum.
Der „Nutcracker“ legt bis zu 6000 Verstecke an
Dabei hat der Tannenhäher eine sehr wichtige Aufgabe in der Natur. Der Vogel, der im Englischen „Nutcracker“ (Nussknacker) genannt wird, ist nämlich ein guter Waldgärtner. Er ernährt sich von Samen von Nadel- und Laubbäumen und von Baumfrüchten. Weil es davon im Winter nicht viel gibt, sorgt er im Sommer und Herbst vor. Er versteckt die Früchte im Wald. Bis zu 6000 Verstecke legt er so an.
Die meisten Früchte findet der Tannenhäher wieder
Erstaunlich: Etwa 80 Prozent davon findet er wieder, auch wenn Schnee darüber liegt. Die Menge seiner Beute reicht manchmal bis zum nächsten Sommer! Das, was er nicht wiederfindet, kann keimen und dazu beitragen, den Wald zu erneuern.
Mitmachen bei der Stunde der Wintervögel 2021
Am Wochenende ist Stunde der Wintervögel 2021 – vielleicht haben Sie ja Glück und sehen einen Tannenhäher in der Natur oder in Ihrem Garten. Am besten stehen die Chancen, wenn Sie im Garten Haselnusssträucher haben. Die liefern dem Vogel im Winter nämlich Futter.
Eine Stunde lang Vögel zählen
Ein paar Infos zur Stunde der Wintervögel: Gezählt wird zwischen 8. und 10. Januar. Es geht darum, innerhalb einer Stunde alle Vögel der unterschiedlichen Arten zu zählen, die Sie in einem Park oder Garten sehen. In der Nähe von Futterhäusern tauchen meist besonders viele Vögel auf.
Zählhilfe und Vogelporträts
Beim Notieren ist eine Zählhilfe sehr hilfreich, sie enthält auch Fotos häufiger Wintervögel. Porträts der 35 häufigsten Wintervögel finden Sie hier. Teilnehmen können Sie online, per Post oder telefonisch (kostenlose Rufnummer: 0800-1157115, am 9. und 10. Januar zwischen 10 und 18 Uhr). Vielleicht ist ja tatsächlich ein Tannenhäher unter Ihren Entdeckungen!
Infos zu früheren Stunden der Wintervögel
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