Diese Maus ist so winzig, dass sie sich an einer Haselnuss aufstützen kann. Dass sie Grashalme erklimmen kann, ohne sie zu verbiegen. Und dass sie von einer einzigen Beere satt wird. Deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das Tier Zwergmaus genannt wird. Die zwölf Zentimeter Körperlänge kommen nur zusammen, weil der Schwanz die Hälfte davon einnimmt. Und mit sieben Gramm kann man sie noch nicht einmal als Federgewicht bezeichnen. Auch in der Natur in Berlin kann man den Winzling sehen – mit viel Glück. In Deutschland steht er auf der Vorwarnliste der gefährdeten Tiere.
Die Zwergmaus lebt in hohem Gras
Das liegt hauptsächlich daran, dass die Zwergmaus hohes Gras oder Getreidefelder braucht – und dass ihr Platzbedarf ganz entgegen ihrer Körpergröße enorm ist: 400 Quadratmeter benötigt ein einzelnes Tier. Die Zerstückelung von Flächen sorgt für das Verschwinden des Nagers, und in der Großstadt sind auch freilaufende Hunde und Katzen eine große Gefahr für ihn.
Einzelgänger mit baumeisterischen Fähigkeiten
Besonders gesellig ist die Zwergmaus übrigens nicht. Die meiste Zeit des Jahres lebt sie allein, nur für die Paarung kommen die Tiere zusammen. Dann bauen sie ein ziemlich akkurates kugelrundes Gras-Nest in einem Meter Höhe zwischen Grashalmen – und gehen wieder auseinander.
Die Zwergmaus, ein flinker Nager
Die Wahrscheinlichkeit, eine Zwergmaus zu sehen, ist winzig. Nicht nur, weil die kleinen Nager extrem scheu und zudem sehr flink sind. Sondern auch, weil sie hauptsächlich nachts aktiv sind. Dann beschäftigen sie sich mit der Nahrungsaufnahme: Gräser-Samen, kleine Insekten und gelegentlich Vogeleier stehen auf ihrem Speiseplan. Im Winter, wenn Samen fehlen, ernähren sie sich meistens von kleinen Tieren.
Mir ist mal eine Zwergmaus im Botanischen Garten begegnet. Sie wanderte an einem Gartenschlauch entlang, der auf dem Weg lag. Er war um einiges dicker als sie…
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