Obwohl der Winter zumindest vom Kalender her noch nicht angefangen hat, wird in der Natur längst schon intensiv am Frühling gearbeitet. Wer genau hinschaut, sieht überall dicke Knospen, die so aussehen, als ob sie schon morgen aufplatzen könnten. In der Berliner Natur sieht man überall Hasel-Sträuche mit festen Kätzchen, Kastanien tragen dicke Kerzen. Sie helfen beim Bäume-Bestimmen im Winter.
Knospen schützen die künftigen Blätter der Bäume
Für frostige Tage haben die Bäume vorgesorgt. Ihre Blätter haben sie schon vor langer Zeit abgeworfen und die Knospen ihrer zarten künftigen Blätter sind gut verpackt in schuppige, klebrige oder haarige Hüllen, die sie vor Kälte schützen. Sobald es im Frühling wärmer wird, platzen die Hüllen auf und machen Platz für die Blätter.
Bäume bestimmen im Winter – unterschiedliche Knospenformen
Am einfachsten ist es, wenn noch Blätter an den Bäumen hängen. Buchenblätter zum Beispiel. Sie sind längst braun verfärbt, aber noch fest mit dem Zweig verbunden, wenn sich schon die bleistiftschmalen, spitz zulaufenden örtlich-braunen Knospen bilden.
Blatt- und Endknospen
Es gibt unterschiedliche Arten von Knospen. Endknospen sitzen an den Spitzen der Zweige, sie sind meist dicker als Seitenknospen. Außerdem wird zwischen Blatt- und Blütenknospen unterschieden. Einige stehen gegenständig (also auf gleicher Höhe gegenüber), andere wechselständig (in einem Winkel gegenseitig versetzt) und einige auch kreuzgegenständig (hier ändert sich der Winkel von Knospenpaar zu Knospenpaar).
Gedrungene Blattknospen bei der Hainbuche
Blattknospen schützen die künftigen Blätter – meist sind sie länglich und klein, wie die der Buche. Bei der Hainbuche sind sie grünbraun und etwas gedrungener. Zusätzlich hilft hier ein Blick auf die Rinde. Sie ist glatt und grau wie bei der Rotbuche, allerdings bildet sich bei älteren Bäumen oft ein helles Netzmuster und manchmal ist die Rinde gewellt.
Knospenschuppen beim Bergahorn
Beim Bergahorn stehen die Knospen gegenständig am Zweig – immer zwei sitzen sich gegenüber. Sie sind eiförmig, gelbgrün und tragen auffällige Knospenschuppen, die zum Teil graubraune Ränder haben. Die Borke des Baums ist braun bis graubraun und schuppig. Bei der Kornelkirsche findet man die Knospen als Paare an den Zweigspitzen. Sie sind eiförmig, ockerfarben und dicht behaart. Wenn Sie kugelige Knospen an dem Baum sehen, sind es die der künftigen Blüten.
Mattschwarz oder riesig
Wenn es ums Bäume-Bestimmen im Winter geht, macht es die Esche besonders einfach. Deren Blattknospen sind nämlich mattschwarz und spitz! Ähnlich auffällig sind die Knospen der Rosskastanie: Das liegt nicht nur an der Größe von bis zu drei Zentimetern (mit einer Dicke von 1,5 Zentimetern), sondern auch an den dicken, olivbraunen Schuppen und an der klebrigen Schicht. Die Zweige des Baums laufen ein bisschen nach oben aus, was das Bäume-Bestimmen im Winter erleichtert. Die Rinde ist graubraun und rissig.
Längsrissige Rinde bei den Linden
Bei der Sommerlinde sieht man tiefrote, eiförmige Knospen mit auffälligen Schuppen. Bei der Winterlinde sind sie rötlichbraun. Grundsätzlich kann man Linden auch an ihrer längsrissigen Rinde erkennen. Die Bäume stehen oft an Straßenrändern und in Parks. Sommer- und Winterlinde sind übrigens Baum des Jahres 2025!
Bei der Stieleiche schließlich sind die Knospen eiförmig und etwas knubbelig, an den Zweigenden sitzen oft mehrere Knospen. Am einfachsten ist es bei der Birke, die schon wegen ihrer weißen Rinde unverwechselbar ist.
Bäume bestimmen im Winter – mit Hilfe der Knospen
Fürs Bäume-Bestimmen im Winter ist es am besten, wenn man sich ein bisschen auskennt. Oder wenn man sich helfen lässt: Am 12. Januar führt Beate Schönefeld durch den Britzer Garten. Sie zeigt die kahlen Bäumen des Parks und erklärt anhand der Knospen, wie man die Bäume bestimmen kann.
„Gehölze an Knospen und Borke bestimmen“ heißt die Führung. Treffpunkt: 11 Uhr am Parkeingang Mohriner Allee, Dauer: 1,5 Stunden. Kosten: 3,50, erm. 2,50 Euro (zzgl. Parkeintritt). Anfahrt: U6 Mlt-Mariendorf/Buis 181 bis Haltestelle Rotkopfweg
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