Kinder haben eine Vorliebe für das Kleine Springkraut. Naturschützer eher nicht. Denn die Pflanze gilt als invasive Art, die einheimische Gewächse verdrängt. Eine Schönheit ist sie aber trotzdem – Grund genug, sie mal vorzustellen.
Das Kleine Springkraut und seine Verwandten
Das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora) gehört zur Familie der Balsaminengewächse. Es ist verwandt mit dem ebenfalls als invasiv geltenden Indischen oder Drüsigen Springkraut und dem sehr seltenen Großen Springkraut. Verwechseln kann man die Arten allerdings kaum, auch wenn das Große und das Kleine gelbe Blüten haben.
Einwanderer aus Zentralasien
Ursprünglich kommt das Kleine Springkraut aus Zentralasien, vom Altaigebirge bis zum Hindukusch. In Mitteleuropa wurde es eingebürgert, es heißt, dass es um 1835 aus Botanischen Gärten verwildert ist. In Laub- und Mischwäldern, auf Schutthalden und in Gebüschen findet die Pflanze gute Lebensbedingungen. Sie mag kalkarme Böden und Schatten. Wenn sie direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, lässt sie ihreBlätter hängen.
Die Blüten erscheinen ab Juni
Das Kleine Springkraut wird zwischen 20 und 80 Zentimeter hoch. Die Blätter sind länglich und spitz zulaufend und haben einen gezähnten Rand. Zwischen Juni und September erscheinen die hübschen hellgelben Blüten, die hinten einen geraden Sporn tragen.
Kinder lieben es, die Früchte zerplatzen zu lassen
Bestäubt werden die Blüten vor allem von Schwebfliegen. Anschließend bilden sich längliche, gurkenförmige Früchte. Sobald die Samen reif sind, platzen die Früchte schon bei der geringsten Berührung auf und schleudern ihre Fracht weit von sich. Kinder (und nicht nur sie) haben einen Riesenspaß daran, die Gürkchen zerplatzen zu lassen.
Das Kleine Springkraut gilt als invasiv
Beim Bundesamt für Naturschutz steht das Kleine Springkraut als Neophyt auf der Beobachtungsliste für potenziell invasive Arten (u.a. zusammen mit dem Wunder- bzw. Seltsamen Lauch, der Gewöhnlichen Mahonie und dem Essigbaum). Grund ist, dass es an seinen Standorten oft stark dominiert. Allerdings sind einige Experten der Ansicht, dass das Kleine Springkraut überwiegend Biotope besiedelt, die für die meisten anderen Arten keine guten Lebensbedingungen bieten, etwa weil sie zu dunkel sind oder weil dort viel Laub liegt.
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