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Schönheit mit dunkler Seite: das Jakobs-Greiskraut

Mit seinen gelben Sternenblüten ist das Jakobs-Greiskraut eine sehr auffällige Pflanze. Gerade kann man es auch in Berlin an vielen Stellen sehen. Doch Vorsicht: Das hübsche Gewächs hat auch eine dunkle Seite…

Das Jakobs-Greiskraut hat gelbe Blütenkörbchen

Das Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea), auch als Jakobs-Kreuzkraut bekannt, gehört zur Familie der Korbblütler. Seinen Namen verdankt es der Blütezeit rund um den Jacobi-Tag (25. Juli). Die Pflanze wird zwischen 30 Zentimeter und einen Meter hoch. Die Blätter sind gefiedert, der Stängel oft rot gefärbt. Die Blüten tragen 13 gelbe Zungenblüten und darin ein Körbchen aus Röhrenblüte. Nach der Bestäubung reifen die Samen heran, die mit langen Härchen ausgestattet sind und an Löwenzahn-Samen erinnern.

Standort am Straßenrand

Bevorzugter Standort des Jakobs-Greiskrauts sind Straßenränder und Brachen. Aber auch an Waldrändern und auf Halbtrockenrasen kann man es sehen. Gut gepflegte, extensiv bewirtschaftete und regelmäßig gemähte Wiesen und Weiden dagegen meidet es, denn es verträgt das Mähen nicht.

Giftig für Weidetiere

Wo Tiere weiden, sollte es spätestens zum Beginn der Blütezeit entfernt werden (nicht mit Chemie!), denn für Pferde und Kühe ist die Pflanze sehr giftig. Die Alkaloide können die Leber schädigen. Allerdings verschmähen die Tiere die Pflanze, weil sie sehr bitter schmeckt. Auch Menschen sollten vorsichtig sein. Manche reagieren schon beim Berühren mit Hautreizungen. Klar, dass man das Jakobs-Kreuzkraut auch nicht essen sollte.

Wichtige Futterpflanze für 200 Insektenarten

Naturschützer raten zur Vorsicht (sie empfehlen, für Winterfutter nur Wiesen zu nutzen, auf denen die Pflanze nicht wächst). Sie mahnen aber, die Pflanze nicht grundsätzlich zu bekämpfen, denn sie dient für bis zu 200 Insektenarten als Futterpflanze. Bienen mögen das Jakobs-Greiskraut weniger, aber bei Käfern, Schwebfliegen und Schmetterlingen ist es sehr beliebt. Dazu gehört die Raupe des stark gefährdeten Jakobskrautbären (auch als Blutbär bekannt), eines Schmetterlings aus der Familie der Bärenspinner. Er gilt als wichtiger Fressfeind, weil er den Bestand der Pflanze in Schach hält.

Auf gepflegten Weiden ist Jakobs-Greiskraut selten

Der Nabu betont zudem, dass das Jakobs-Greiskraut in regelmäßig bewirtschafteten Weiden durch konkurrenzstarke Futtergräser verdrängt wird und sich dort deshalb nicht stark ausbreiten kann.

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