Der Zitronenfalter ist nicht der einzige Schmetterling, der schon zeitig im Frühjahr zu sehen ist – auch der Große Kohlweißling setzt auf einen frühen Start. In diesem Jahr war es lange zu kalt für ihn, aber in milden Jahren ist er schon ab März in der Natur in Berlin und Brandenburg unterwegs.
Der Kohlweißling ist einer der häufigsten Schmetterlinge
Der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) ist mit bis zu sechs Zentimetern Flügelspannweite kaum zu übersehen, obwohl seine Farbe – weiß mit schwarzem Fleck und dunklen Flügelspitzen– nicht sehr auffällig ist. Er ist einer der häufigsten Schmetterlinge, man kann ihn zwischen Afrika und Skandinavien sehen. Allerdings ist der Große Kohlweißling nicht der einzige weiße Schmetterling – verwechseln könnte man ihn mit dem Kleinen Kohlweißling und anderen Weißling-Arten, von denen es in Europa ungefähr 45 gibt.
Vorliebe für Kohlpflanzen
Seinen Namen verdankt der Große Kohlweißling seiner Vorliebe für Kohlpflanzen, und die macht ihn bei Landwirten und Gartenbesitzern nicht unbedingt beliebt. Denn das Weibchen legt im Mai/Juni ihre Eier an den Blattunterseiten der Pflanzen ab. Die Blätter werden dann zum Kinderzimmer und gleichzeitig zur Nahrungsquelle für die gelb-grün-schwarzen Raupen, die ihre Wohnung bis zu den Blattrippen abfressen. Allerdings beschränkt sich das Insekt längst nicht allein auf Kohlpflanzen: Auch die Große Kapuzinerkresse ist ein beliebter Eiablageplatz für den Großen Kohlweißling.
So kann man seine Gemüsepflanzen schützen
Wer sein Gemüsebeet schützen will, sollte die Blattunterseiten seiner Kohlpflanzen regelmäßig untersuchen und die Eier entfernen bzw. die Raupen absammeln. Auf chemische Keulen aber bitte verzichten. Besser ist es, Kohlpflanzen vor dem Flug der Kohlweißlinge mit engmaschigen Gemüseschutznetzen zu bedecken. Dann sucht sich der Schmetterling eine einfacher zugängliche Eiablagestelle. Auch das Anpflanzen von Gewächsen wie Beifuß oder Anis zwischen die Kohlpflanzen soll helfen – die mag er wegen ihres Geruchs nämlich gar nicht.
Mehr als nur ein Schädling
Es wäre allerdings schade, den Großen Kohlweißling in erster Linie als Schädling zu sehen. Denn auch sein Bestand sinkt, obwohl er bis zu drei Generationen pro Jahr bilden kann. Wo die Natur gesund ist, findet er außerdem genug Alternativen für Kohl als Futterpflanze für seine Raupen: Kreuzblütler wie Raps oder Ackersenf zum Beispiel, Hederich oder die schon erwähnte Kapuzinerkresse.
Der Kohlweißling und seine Nektar-Pflanzen
Im Sommer kann man ihn beim Nektar-Trinken an Pflanzen wie Wiesenschaumkraut oder Arznei-Baldrian beobachten, vor allem aber an Gewächsen mit rot-violetten Blüten von der Distel bis zur Lieblingspflanze vieler Schmetterlinge, dem Sommerflieder.
Ein weiterer früher Schmetterling: der Zitronenfalter