Der Schmetterling auf dem Foto ist spektakulär und etwas ganz Besonderes. Es ist ein Russischer Bär, der auch als Spanische Flagge bekannt ist. Er gehört zur Familie der Bärenspinner. Und zu den Nachtfaltern. Das hindert ihn aber nicht daran, tagsüber aktiv zu sein.
Russischer Bär mit „V“ auf den Flügeln
Der Russische Bär (Euplagia quadripunctaria) hat eine Flügelspannweite von etwa fünf Zentimetern. Seine Vorderflügel sind schwarz-weiß gemustert. Auffällig ist das liegende „V“ an den Spitzen der Flügel. Die Hinterflügel sind leuchtend orange mit dunklen Punkten. Beim Schmetterling auf dem Foto ist dieser Bereich durch die Vorderflügel verdeckt und deshalb nicht zu sehen.
Raupen mit „Bärenfell“
Bärenspinner verdanken ihren Namen der Tatsache, dass ihre etwa fünf Zentimeter langen Raupen mit einem dichten Pelz bedeckt sind. Mit ihren weißen Punkten an den Seiten und der gelben Linie auf dem Rücken sind auch sie sehr eindrucksvoll.
Unterwegs an Hängen und Steinbrüchen
Sehen kann man den Russischen Bären in Steinbrüchen, an Bachrändern, Hängen und in felsigen Tälern. Sein Hauptverbreitungsgebiet ist in Mittel- und Südeuropa, in Deutschland ist der Harz sein nördlichster Lebensraum. Er mag es sonnig und halbschattig. Unterwegs ist er zwischen Juli und September.
Vorliebe für rosafarbene Blüten
Eine besondere Vorliebe hat der Russische Bär für rotviolette Blüten. Dazu gehören Wasserdost, Disteln und Sommerflieder. Futterpflanzen der Raupe wiederum sind Himbeere, Brennessel, Wiesensalbei, Natternkopf und Greiskraut.
Weibchen legen die Eier unter den Blättern dieser Pflanzen ab und die im September schlüpfenden Raupen beginnen sofort, ihr „Kinderzimmer“ aufzufressen. Sie überwintern in ihrer Raupenform und verpuppen sich im nächsten Juni in einem Gespinst auf der Erde. Die Falter brauchen etwa einen Monat, bis sie schlüpfen.
Knallfarbe schützt vor Fressfeinden
Die knallige Farbe der Hinterflügel hat übrigens einen besonderen Sinn: Der Russische Bär signalisiert Fressfeinden damit, dass er giftig ist. Die Rechnung geht auf, denn Vögel nähern sich Schmetterlingen mit solchen Signalfarben meist nicht.
Russischer Bär und seine Verwandten
Verwechseln könnte man den Russischen Bären mit dem Blut- oder dem Schönbär. Wirklich häufig ist er nicht, aber bisher glücklicherweise nicht gefährdet. Trotzdem steht er unter Schutz. Wenn Sie südlich des Harzes wohnen, können Sie ihm und anderen Schmetterlingen helfen, indem Sie Ihren Garten naturnah gestalten: mit Wildblumen und ohne Pestizide.
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