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Der Sperlingskauz: Winzling mit großer Stimme

Der Sperlingskauz ist so winzig, dass man ihn sehr leicht übersehen kann. Noch dazu kann er sich mit seinem braungefleckten Gefieder beinahe unsichtbar machen. Zuhause ist er vor allem in Bergregionen, man kann ihm aber auch in Mischwäldern mit vielen Nadelbäumen sehen, vor allem dann, wenn die Flächen nicht oder kaum forstwirtschaftlich genutzt werden und es genug Totholz gibt.

Der Sperlingskauz ist so groß wie ein Star

Gerade einmal 17 Zentimeter lang ist ein Sperlingskauz-Männchen, das Weibchen ist etwa zwei Zentimeter größer – er ist damit etwa gleich groß wie der Star. Das Gefieder ist, wie schon gesagt, dunkelbraun, an Bauch und Brust ist es heller. Sein Kopf ist klein, was auffällt, sind die hellen „Brauen“ über den gelben Augen.

Schneller Jäger

Während der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) im Sitzen fast mit seiner Umgebung verschmilzt (auch wenn er eine Vorliebe für exponierte Sitzwarten hat), kann man ihn im Flug kaum übersehen. Er ist nicht so lautlos wie etwa die Schleiereule, er setzt bei der Jagd auf Tempo. Von seiner Warte aus sucht er nach Kleintieren, die auf dem Boden sitzen, von der Spitzmaus bis zur Amphibie. Er erbeutet aber auch Vögel, vor allem Buchfinken und Tannenmeisen.

Unterwegs in der Dämmerung

Haupt-Jagdzeit des Vogels ist die Dämmerung, bei trübem Wetter ist er aber auch tagsüber unterwegs. In der Dämmerung kann man auch seinen Ruf, ein langgezogenes, klagendes „Üüüü“, hören.

Nahrungsdepots für den Winter

Vor dem Winter wird der Sperlingskauz zum Sammler, er legt sich Nahrungsdepots in Astgabeln und Baumhöhlen an. Und wenn er seine Beutetiere dann im Winter holt, um sie zu verspeisen, taut er sie unter seinem Gefieder auf. Anschließend reinigt er sein Gefieder ausgiebig und nimmt auch gerne mal ein Bad.

Einzelgänger im Wald

Übrigens ist der Vogel ein Einzelgänger, der Artgenossen in seiner Nähe nicht duldet. Selbst Männchen und Weibchen halten außerhalb der Balzzeit Abstand.Und wenn sich ein fremdes Weibchen ins Revier eines Männchens verirrt, wird es verjagt.

Nest in Baumhöhlen

So klein er ist – der Sperlingskauz ist mutig, wenn es um seinen Nachwuchs geht. Eindringlinge, die sich dem Nest in Baumhöhlen oder Nistkästen nähern, werden mit Hieben angegriffen, und der Vogel plustert sich auf, um größer zu wirken. Angesichts von Fressfeinden wie dem Marder oder anderen, größeren Eulen, ergreift er dann aber doch lieber die Flucht.

Der Sperlingskauz ist ziemlich selten

Häufig ist der Vogel nicht. Das liegt sicher auch daran, dass es die weitgehend ungenutzten Wälder mit nahegelegenen offenen Flächen, die er als Lebensraum bevorzugt, nur noch selten gibt. Vor allem Totholz ist wichtig, denn er nutzt Baumlöcher als Nist- und Lagerfläche für Beutetiere. In Mitteleuropa soll es ungefähr 5000 Brutpaare geben

Eine weitere kleine Eule:

Steinkauz

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