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Mitzählen erwünscht bei der Stunde der Wintervögel 2020

Vom 10. bis 12. Januar ist es wieder so weit: Tausende Naturfreunde legen sich in Parks und Gärten auf die Lauer und machen mit bei der Stunde der Wintervögel 2020. Die Zählaktion des Nabu und des LBV Bayern findet in diesem Jahr schon zum zehnten Mal statt. Die Experten erwarten interessante Erkenntnisse darüber, wie sich der zweite Rekordsommer in Folge auf die Vogelpopulationen ausgewirkt hat. Deshalb hoffen sie auch, dass viele Tierfreunde bei Deutschlands größter wissenschaftlichen Mitmachaktion dabei sein.

Stunde der Wintervögel 2020: Wer gewinnt?

Mehr als 138.000 Menschen beteiligten sich im Januar 2019 an der Zählaktion, Zahlen aus 95.000 Parks und Gärten wurden eingereicht. Spitzenreiter war der Haussperling, gefolgt von Kohlmeise und Feldsperling. Zu den häufigen Wintervögeln gehörten außerdem die Amsel, die Blaumeise, der Buchfink, der Buntspecht, der Gimpel, das Rotkehlchen, der Star und die Rabenkrähe. Exoten sind auch immer wieder zu sehen, etwa der auffällig gemusterte Seidenschwanz, der nur im Winter in Mitteleuropa auftaucht.

Erkenntnisse über den Eichelhäher

Neugierig sind die Vogelschützer diesmal auf Daten über den Eichelhäher. Denn im Herbst gab es einen auffällig großen Einflug nach Deutschland und Mitteleuropa. Es waren mehr als zehnmal soviele Vögel wie in den jeweils gleichen Monaten der sieben letzten Jahre. Diese Phänomen gab es schon einmal 1978. Grund, so die Experten, könnte sein, dass es 2018 in Nordosteuropa eine sogenannte Eichelvollmast gab – in dem Jahr reiften besonders viele Eicheln heran. Aus dem Grund haben besonders viele Eichelhäher den Winter überlebt.

Diese Vögel kamen jetzt nach Mitteleuropa, weil es in ihren Herkunftsgebieten im Folgejahr nicht genug Nahrung gab. Die Zählung könnte Aufschluss darüber geben, wo sich die Vögel inzwischen aufhalten. Vermutlich haben sie sich in den Parks und Gärten des Landes verteilt.

Suche nach dem Hakengimpel

Vielleicht gibt es sogar Neuankömmlinge wie den Hakengimpel, der bisher in Deutschland fast noch nie gesichtet wurde. Der Finkenvogel, der etwa so groß ist wie ein Kernbeißer, ist im herbst im südlichen Skandinavien aufgetaucht, weit südlich von seinem normalen Vorkommen in der nördlichen Taiga-Zone.

Zählhilfe und Meldeformular

Wer bei der Stunde der Wintervögel 2020 mitmachen möchte, sucht sich zwischen 10. und 12. Januar einen Platz, an dem er eine Stunde lang die Vögel zählt, die dort zu sehen sind. Notiert wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die in dieser Stunde gleichzeitig zu sehen war – so lassen sich Doppelzählungen vermeiden.  Auf der Seite kann man sich eine Zählhilfe herunterladen, außerdem gibt es Online-Tipps, um die Vögel zu bestimmen. 

Die Ergebnisse werden auf dem Online-Meldeformular vermerkt oder per App verschickt (Meldefrist: bis 20. Januar). Am 11. und 12. Januar zwischen 10 und 18 Uhr kann man seine Ergebnisse unter der kostenlosen Telefonnummer 0800-1157115 auch direkt übermitteln. 

 Veranstaltungen zur Stunde der Wintervögel 2020

Wer nicht allein zählen will, kann auch bei einer der öffentlichen Veranstaltungen mitmachen. In Berlin gibt’s am 12. Januar ab 10 Uhr eine Führung im Stadtpark Steglitz (Treffpunkt am Rondell), eine Vogelzählung in den Kisseln in Spandau (10 bis 12 Uhr, Treffpunkt Bushaltestelle Friedhof in den Kisseln, Bus 134, nur bei trockenem Wetter. Fernglas mitnehmen!) und eine Exkursion am Schleipfuhl (Marzahn-Hellersdorf; 10 bis 12 Uhr; mit Vortrag; Treffpunkt Hermsdorf Str. 11a).   

Stunde der Wintervögel 2020 bei YouTube

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