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Leckeres Wildkraut mit Heilkräften: der Gewöhnliche Dost

Der Gewöhnliche Dost gehört zu den Pflanzen, die von vielen Menschen gern als „Unkraut“ bezeichnet werden. Und wie Löwenzahn, Brennessel, Giersch und viele andere Gewächse ist er eine Delikatesse und noch dazu sehr gesund.

Gewöhnlicher Dost ist auch als Oregano bekannt

Der Gewöhnliche Dost (Origanum vulgare) hat noch zwei weitere Namen – und wer sie hört, dem wird sofort klar, warum die Pflanze alles andere als „Unkraut“ ist: Wilder Majoran oder auch Oregano. Mit der Nutzung in der Küche und im Arzneischrank beschäftigen wir uns später noch, jetzt ist erst einmal das Erscheinungsbild dran: Der Gewöhnliche Dost gehört zu den Lippenblütlern. Bekannte Verwandte sind Lavendel, Thymian, Salbei, Minze und Basilikum (um nur einige zu nennen). Und um etwas Verwirrung zu stiften: Der Wasserdost gehört trotz des ähnlichen Namens nicht zu den Verwandten, er ist ein Korbblütler.

Insekten lieben den zuckerreichen Nektar

Bis zu 60 Zentimeter hoch kann die Pflanze werden. Ihre Stängel sind häufig an einigen Stellen rötlich gefärbt. Die Blätter sitzen gegenständig am Stängel, sie sind oval und spitz zulaufend. Der Blütenstand besteht aus vielen winzigen, rosa-violetten Einzelblüten mit jeweils fünf Blütenblättern. Blütezeit ist zwischen Juli und September.

Die Blüten haben einen sehr zuckerhaltigen Nektar, der Bienen und andere Insekten wie Distelfalter, Ochsenauge und Hauhechel-Bläuling anlockt. Nach der Blüte reifen die Früchte heran, die vom Wind verbreitet werden.

Würziger Duft

Wenn man sehr genau hinguckt (am besten mit einer Lupe), kann man an der Unterseite der Blätter drüsige Punkte sehen – sie verströmen den ätherischen Duft, der so typisch für den Gewöhnlichen Dost ist. Wenn die Pflanze sehr sonnig steht, ist der Duft besonders intensiv.

Sonnenliebhaber aus dem Mittelmeerraum

Bevorzugte Standorte des Gewöhnlichen Dosts sind lichte, trockene Wälder, Gebüsche an Wegrändern, sonnige Hänge und auch Mager- und Trockenrasen. Im Garten sollten Sie ihm einen sonnigen Platz geben. Er wächst auch in Töpfen gut heran, wenn Sie die Erde mit viel Sand mischen. Die Pflanze verträgt Frost. Ursprünglich kommt sie aus dem Mittelmeerraum, wurde aber wegen ihres aromatischen Geschmacks schon vor Jahrhunderten nach Mitteleuropa gebracht und hat sich hier verbreitet. Wenn sie einen passenden Standort gefunden haben, bilden sie oft richtige Teppiche.

Getrocknete Blätter würzen Pizza und Saucen

In der Küche werden die getrockneten Blätter, aber auch die Blüten eingesetzt. Vor allem in der Mittelmeerküche spielt das Gewürz eine wichtige Rolle. Es gibt Pizza die typische Geschmacksnote, macht sich aber auch in Saucen, Tomaten-Gerichten und Aufläufen sehr gut. In der mexikanischen Küche wird er zum Würzen von Chili con Carne verwendet.

Heilkräfte gegen Entzündungen und Erkältungen

Und der Gewöhnliche Dost kann noch mehr: Er hat auch heilende Kräfte, wirkt entzündungshemmend und antibakteriell, hilft gegen Magen-Darm-Beschwerden, Erkältungen und Husten. Schwangere sollten allerdings auf die Einnahme verzichten.

Gewöhnlichen Dost im Garten anbauen

Wenn Sie selbst Gewöhnlichen Dost anbauen, sollten Sie ihn während der Blüte an einem sonnigen Tag möglichst vormittags ernten. Dann ist sein Aroma besonders intensiv. Am besten schneiden Sie einzelne Zweige ab und trocknen sie ein paar Tage lang. Dann werden Blätter und Blüten von den Zweigen getrennt und in einem lichtdichten Gefäß aufbewahrt.

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