Da gibt man sich die größte Mühe, vom Menschen ungesehen durch den Wald zu streifen – und dann das. Der Schnee verrät: alles. Jeden Weg, jeden Umweg, jeden Halt. Kleine Füße, Hufe oder Pfoten malen Spuren ins Weiß, und jeder kann sie sehen. Erkennen auch? Zeit für ein eisiges Detektivspiel um Spuren im Schnee.
Linien und Punkte: Spuren im Schnee
Winzig kleine Punkte in aufgeregten Schlangenlinien? Das könnte eine Feldmaus auf Futtersuche (oder auf der Flucht) sein. Immer im Wechsel zwei Punkte und zwei etwas längere Linien? Ein Eichhörnchen war hier flott unterwegs. Zwei Linien, die fast ein V bilden? Ein Reh.
Wie sich der Biber verrät
Eine Wildschwein-Fährte erkennt man an den zwei größeren, an einer Seite schmaler zulaufenden Linien und den beiden dahinterliegenden kleineren – sie werden von den sogenannten Afterklauen, die hinteren Zehen, in den Schnee gedrückt. Der Biber hinterlässt nicht nur Fußabdrücke, sondern auch vier nebeneinanderliegende Linien im Schnee – das sind seine Krallen.
Der Fuchs „schnürt“
Der Fuchs stanzt eine Spur wie eine Perlenschnur. Er setzt seine Vorder- und Hinterläufe genau in- und ganz gerade hintereinander auf, und so entsteht die Spur. Diese Art des Gehens wird denn auch als „Schnüren“ bezeichnet.
Hunde-Spuren im Schnee erkennt man an den vorgesetzten Krallenabdrücken. Eichhörnchen drücken winzige Spuren mit vier langen Zehen in den Schnee, bei Mäusen sind es zwei Reihen von Pünktchen.
Begegnung mit Berliner Bären
In Finnland könnte man Bärenspuren finden – breite Tatzenabdrücke mit Klauen vorne -, wer die in Berlin sehen will, der muss im Tierpark, im Zoologischen Garten oder im Bärengehege in Mitte gucken. Sollten Sie mal im Grunewald so ähnliche Spuren im Schnee sehen – bloß kleiner -, dann könnte ein Waschbär unterwegs gewesen sein, die gibt es nämlich in Berlin.
Kaninchen-Spuren im Schnee
Beim Kaninchen bestehen die Spuren aus zwei hintereinanderliegenden Punkte, davor liegen zwei längliche Linien nebeneinander.
Die auf dem Foto gezeigten Spuren im Schnee stammen vermutlich von Krähen. Die geselligen Vögel spazieren gern in Gruppen auf dem Boden herum, um Essbares zu finden.
Es macht viel Spaß, sich im Wald auf die Suche nach Spuren zu machen. Ein paar weitere Beispiele finden Sie hier.
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Eine Antwort auf „Verräterische Spuren im Schnee“
Dieser Artikel gefällt mir besonders gut – Vielen Dank! 🙂
Passend für den herrlichen Schnee-Tag heute, noch dazu sehr interessant geschrieben. Und das Ökowerk hat wahrlich eine Erwähnung verdient, wenn es um Berlins (wilde) Natur geht…auch im Winter!