Wegen der Corona-Krise ist auch das Ökowerk, wie so viele Einrichtungen, zurzeit geschlossen. Das heißt aber nicht, dass es keine Veranstaltungen gibt. Online ist einiges los. Eine tolle Anregung ist ein Ausflug zu den Wasservögeln rund um das Ökowerk. Zusammengestellt wurden sie von Kai Doberstein.
Der Teufelssee ist Lebensraum für viele Wasservögel
Unternehmen muss man ihn natürlich auf eigene Faust, aber es gibt sehr gute Chancen, zum Beispiel am Teufelssee viele unterschiedliche Wasservogelarten zu sehen. Die bekannteste ist natürlich die Stockente (Anas platyrhynchos). Sie ist die Stammform der Hausente und an den grünglänzenden Köpfen der Erpel gut zu erkennen. Sie ist im Teufelssee häufig zu sehen.
Prächtige Exotin: die Mandarinente
Etwas exotischer sind die Mandarinenten (Aix galericulata), die aus Ostasien stammen. Mit ihrem prächtigen Gefieder – weiße Schläfen, roter Schnabel, blaurote Kopfspitze, rostbraune Kehle und braun-beige gefärbtem Körper mit weißen Streifen und blauen Einsprengseln – ist sie wirklich sehr auffällig.
Brautente mit Nackenhäubchen
Ähnlich eindrucksvoll ist die nordamerikanische Verwandte der Mandarinente, die Brautente (Aix sponsa), deren Erpel zum bunten Gefieder auch noch rote Augen und ein grün-schwarz-weißes Nackenhäubchen tragen. Die beiden Exoten wurden etwa ab dem 17. Jahrhundert nach Europa eingeführt und als Ziervögel gehalten. Einige Tiere flüchteten aus den Gehegen, außerdem gab es Auswilderungsversuche. Wer ein bisschen aufpasst, kann gerade einen sehr auffälligen weißen Brautenten-Erpel beobachten.
Jagdrevier des Graureihers
Auch am Rand des Teufelssees stehen die Chancen, Wasservögel zu sehen, sehr gut. Hier hat zum Beispiel der Graureiher (Ardea cinerea) sein Jagdrevier. Gelegentlich suchen auch Kormorane (Phalaxrocorax carbo) auf dem See nach Nahrung – vor allem aber im Winter.
Mit etwas Glück ist auch der Eisvogel zu sehen
Zu den seltenen Bewohnern des Gebietes gehört der Eisvogel (Alcedo atthis). Er ist zwar wirklich auffällig, schafft es aber sich im Uferbereich vollkommen unsichtbar zu machen. Am ehesten sieht man ihn, wenn er pfeilschnell übers Wasser fliegt, um einen Fisch zu fangen.
Begegnungen in der Sandgrube
Ein Stück entfernt, in der unter Schutz stehenden Sandgrube im Jagen 86 ein Stück südöstlich des Teufelssees, sollte man nicht nur gut hinschauen, sondern auch die Ohren spitzen. Im Schilf wohnen zum Beispiel Wasservögel wie der Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) und der Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus). Beide sehen sich so ähnlich, dass nur Experten sie unterscheiden können – ihr beige-braunes Gefieder lässt sie fast unsichtbar werden. Ein Anhaltspunkt zur Unterscheidung: Der Drosselrohrsänger ist größer und am laut-knarrenden Ruf „karre-karre-kietkietkiet“ gut zu erkennen. Er sitzt gerne gut versteckt auf hohen Schilfhalmen.
Wo der Zwergtaucher wohnt
Das Schilf ist auch der Lebensraum des Zwergtauchers (Tachybaptus ruficollis). Er ist mit dem Haubentaucher verwandt, aber – wie der Name schon ahnen lässt – kleiner. Während der Brutzeit zwischen April und Juli kann man ihn nur selten sehen, dafür aber hören: Er markiert sein Revier mit einem weichen Trillerton.
Noch mehr Wasservögel: Die Blessralle brütet im Schilf
Einer der häufigsten Wasservögel im Sandgrubengebiet ist die Blessralle (auch als Blesshuhn bekannt). Der schwarze Vogel mit der weißen Blesse auf der Stirn sieht dem Zwergtaucher ziemlich ähnlich, ist aber nicht näher mit ihm verwandt. Die Blessralle hat im Schilf am Ufer ihren Brutplatz, im Sommer kann man sie mit ihrem Nachwuchs auf dem See sehen.
Die Sandgrube ist übrigens nicht nur wegen der Wasservögel interessant. Hier finden u.a. auch die Zauneidechse, der Moorfrosch, die Sandbiene, die Ringelnatter und der Sandlaufkäfer einen geschützten Lebensraum. Viel Vergnügen beim Ausflug mit dem Ökowerk!
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