Haben Sie schon mal einen Baum-Weißling gesehen? Er ist der deutlich seltenere Verwandte des Kohlweißlings. Ein Tagfalter, der eine so große Vorliebe für eine bestimmte Pflanzengattung hat, dass er sie sogar in seinem wissenschaftlichen Namen trägt.
Raupen des Baum-Weißlings lieben Weißdorn
Die Raupe des Baum-Weißlings (Aporia crataegi) hat sich nämlich auf Weißdorne (Crataegus) spezialisiert. Ausgewachsene Falter dagegen bevorzugen Disteln, wie das Foto zeigt.
Reich strukturierte Landschaften
Sehen kann man sie vor allem in Gebieten, in denen es diese Gewächse gibt: offene, reich strukturierte Landschaften mit Hecken und Gebüschen, Waldränder, Böschungen, Streuobstwiesen und Magerrasen. Auch in naturnahen Gärten fühlt sich der Schmetterling wohl. Mit seiner Flügelspannweite von bis zu acht Zentimetern gehört er zu den größeren Weißlingen.
Die Futterpflanzen des Falters
Zu den Pflanzen, die er außer Disteln gerne anfliegt, gehören, Natternkopf, Wiesensalbei, Luzerne und Rotklee. Der Schmetterling mag zudem feuchte Bereiche im Boden – hier versorgt er sich mit wichtigen Mineralien.
Auffällige dunkle Flügeladern
Der Baum-Weißling hat zwar Ähnlichkeit mit dem Kohlweißling, aber er trägt keine großen Flecken auf den Flügeln. Sein auffälligstes Merkmal sind die dunklen Flügeladern. Die Männchen haben einen kleinen dunklen Fleck auf den Vorderflügeln, bei den Weibchen fehlt er meist. Verwechseln könnte man den Schmetterling auf den ersten Blick mit dem extrem seltenen Apollofalter.
Leuchtend gelbe Eier
Unterwegs ist der Baum-Weißling zwischen Ende Mai bis Juli. Nach der Paarung legt das Weibchen etwa 50 bis 100 leuchtend gelbe Eier nebeneinander an Weißdorn, aber auch Schlehen und Obstbäumen ab. Die Raupen schlüpfen im August und September und ernähren sich von den Blättern der Wirtspflanzen. Sie überwintern in Gemeinschaft in Gespinsten.
Pestizide gefährden den Baum-Weißling
Auch wenn der Baum-Weißling deutlich seltener ist als der Kohl-Weißling, ist sein Bestand bisher nicht gefährdet. Allerdings leidet er wie alle Insekten unter intensiver Landwirtschaft, aus der Hecken und Büsche verschwinden, fehlender Nahrung und dem Einsatz von Pestiziden.
Hier ließe sich schnell etwas tun: Allein das Anpflanzen von Gehölzen wie Weißdorn und Schlehe und der Verzicht auf Pestizide würde helfen, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge zu schützen. Das kann jeder auch im eigenen Garten tun!
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