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Gartenvogelzählung mit einigen Überraschungen: Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel

Über 1,2 Millionen Vögel haben die 58.000 Teilnehmer der diesjährigen Stunde der Gartenvögel gezählt. Dass der Spatz wieder auf Platz 1 landen würde, war zu erwarten. Aber es gab auch einige Überraschungen. Die Ergebnisse der vom Nabu und dem LBV organisierten Gartenvogelzählung liegen jetzt vor.

Gartenvogelzählung: Die Gewinner 2024

Bundesweit landete der Spatz vor Amsel, Kohlmeise und Star. Dahinter liegen Blaumeise, Feldsperling, Elster, Ringeltaube, Mauersegler und Rotkehlchen. Beim Ergebnis muss man aber auf die Feinheiten achten. Abgesehen vom Mauersegler ging die Zahl aller Vögel der Top 10 zurück – beim Star (minus 14 Prozent) und dem Feldsperling (minus 11 Prozent) sogar im zweistelligen Bereich.

Mauersegler legte bundesweit zu, aber nicht in Berlin

Interessant ist, dass der Mauersegler am Anfang der Gartenvogelzählung noch sehr selten gesichtet wurde, danach aber kräftig zugelegt hat. Das gilt allerdings nur bundesweit – in Berlin sieht es anders aus. Hier landete der Mauersegler zwar auf Platz 5, die Zahlen gingen aber um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Top 10 in Berlin: Spatz, Star, Ringeltaube, Kohlmeise, Mauersegler, Amsel, Nebelkrähe, Blaumeise, Elster und Feldsperling. Gewinner hier sind die Blaumeise mit plus zwölf, der Feldsperling mit plus acht und die Nebelkrähe mit plus drei Prozent – alle danderen Vogelarten verzeichnen Verluste (Ringeltaube plus/minus Null).

Rückgang bei Rauch- und Mehlschwalbe

In Brandenburg gewinnt ebenfalls der Spatz, gefolgt von Star, Kohlmeise, Feldsperling, Amsel, Blaumeise, Elster, Ringeltaube, Nebelkrähe und Mauersegler. Zugelegt haben hier Blaumeise (plus vier Prozent), Mauersegler (plus drei Prozent) und Elster (plus zwei Prozent). Dramatisch ist der Rückgang bei Rauch- und Mehlschwalbe, die in Brandenburg auf den Plätzen elf und zwölf landeten (jeweils minus 26 Prozent).

Experten vermuten, dass der Kälteeinbruch im Frühling und generell schlechtes Wetter der Grund für den Rückzug bei den Schwalben gewesen sein könnte. Der Mauersegler, der etwas später zurückkehrt, wurde davon verschont.

Der Zilpzalp wurde häufiger gezählt

Insgesamt war das Frühjahr allerdings warm, wovon einige Arten profitiert haben. Bei der Gartenvogelzählung gehört zum Beispiel der Zilpzalp, der deutlich häufiger zu sehen war (bundesweit: Platz 28, plus 14 Prozent; Berlin: Platz 26, plus 23 Prozent; Brandenburg: Platz 33, plus 14 Prozent)
Auch der Zaunkönig wurde häufiger gemeldet. Er reagiert empfindlich auf längere Kälteperioden, die in diesem Winter ausgeblieben sind. Bundesweit legte er um sieben Prozent zu (Platz 26), in Berlin um zehn Prozent (Platz 35). In Brandenburg ist seine Zahl allerdings gesunken (Platz 37, minus zwölf Prozent).

Auswirkungen des warmen Frühlings

Den Rückgang beim Grünfink und anderen Finkenarten ist Experten zufolge kein Zeichen dafür, dass tatsächlich die Populationen zurückgehen. Der NABU-Vogelexperte Martin Rümmler vermutet, dass der insgesamt frühe, warme Frühling dafür gesorgt haben könnte, dass mehr Insekten und Samen als Futterquelle zur Verfügung standen und die Vögel deshalb seltener die Futterstellen aufgesucht haben und entsprechend weniger häufig gezählt wurden.

Die Sieger und Verlierer in Berlin

Zu den Siegern innerhalb der Top 30 der Gartenvogelzählung gehören in Berlin der Buntspecht (Platz 14, Plus 22 Prozent), Saatkrähe (Platz 25, plus 17 Prozent), der schon erwähnte Zilpzalp und die Rauchschwalbe (Platz 29, plus 15 Prozent). Auch erwähnenswert: Der Mäusebussard (Platz 34) legte um 45 Prozent zu.

Verlierer in Berlin: Stockente (Platz 15, minus 23 Prozent), Mehlschwalbe (Platz 17, minus 25 Prozent), Grünfink (Platz 20, minus 23 Prozent), Stieglitz (Platz 23, minus 21 Prozent) und Graureiher (Platz 30, minus 18 Prozent). Auch erwähnenswert: Der Kormoran (Platz 37) wurde um 51, die Graugans (Platz 39) um 39 Prozent weniger gezählt.

Gartenvogelzählung: Die Sieger und Verlierer in Brandenburg

Zu den Siegern innerhalb der Top 30 in Brandenburg gehören der Buntspecht (Platz 16, plus 18 Prozent) und der Zilpzalp. Auch erwähnenswert: Der Kuckuck (Platz 35) hat um 39 Prozent zugelegt, der Graureiher (Platz 38) ebenfalls um 39 Prozent und der Mäusebussard (Platz 45) um 40 Prozent.

Verlierer in Brandenburg: Ringeltaube (Platz 8, minus 14 Prozent), Rauch- und Mehlschwalbe (Plätze 11/12, minus 26 Prozent), Grünfink (Platz 14, minus 14 Prozent), Stockente (Platz 23, minus 20 Prozent), Rabenkrähe (Platz 25, minus 19 Prozent), Stieglitz (Platz 26, minus 38 Prozent), Saatkrähe (Platz 28, minus 30 Prozent). Auch erwähnenswert: Der Kranich (Platz 43) wurde um 25 Prozent, der Kolkrabe (Platz 44) sogar um 30 Prozent weniger gezählt.

Eine Liste mit allen Ergebnissen finden Sie hier

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