Wälder sind viel mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen. Viele der Gebiete, in denen Bäume stehen, sind Forste. Aber was ist der Unterschied? Und: Möchten Sie mithelfen, ein Stück Wald in Brandenburg in einen Urwald zu verwandeln?
Wald oder Forst?
Ein Forst ist schnell erklärt: Hier wurden die Bäume angepflanzt, das Gebiet wird bewirtschaftet. Früher hatten Forste eine ganz andere Bedeutung: Im Mittelalter war „Forst“ die Bezeichnung von Waldgebieten, die nur vom Landesherrn genutzt werden durften. Daran erinnern heute noch Gebiete, die Namen wie „Königsforst“ tragen. Heute sind Forste häufig Monokulturen, die ausschließlich der Holzgewinnung dienen. Das Problem: Schädlinge haben hier ein leichtes Spiel, außerdem fehlt es an Artenvielfalt.
Ein Wald wächst aus sich selbst heraus
Ein Wald ist ein Gebiet, in dem Bäume in unterschiedllichen Phasen der Vegetationsentwicklung stehen. Er ist nicht gepflanzt, sondern kann nur aus sich selbst heraus wachsen. In einem Wald wachsen viele unterschiedliche Baum- und Gehölzarten, die sich an die entsprechenden Bodenverhältnisse angepasst haben (z.B. Schwarzerlen und Moorbirken in feuchten Bereichen).
Totholz darf liegenbleiben
Hinzu kommt, dass umgestürzte Bäume liegenbleiben und verrotten dürfen – sie bieten Rückzugsgebiete für Insekten und andere Tiere und nähren den Boden. Naturwälder sind sehr artenreich und bieten Moosen und Blumen, Kräutern, Farnen, Sträuchern, unterschiedlichen Baumarten und sehr vielen Tieren Unterschlupf. Dazu gehören auch sehr seltene Arten wie der Baumfalke.
Wälder sind Klimaschützer
Wälder sind auch noch aus anderen Gründen wertvoll: Sie haben eine wichtige Funktion fürs Klima, denn sie binden große Mengen CO2. Doch auch ihnen machen Trockenheit und Klimawandel zu schaffen.
Diese Flächen brauchen Unterstützung
Heute gibt es nur noch wenige naturbelassene Wälder: Zwar ist ein Drittel Deutschlands mit Bäumen bewachsen, aber nur ein Prozent davon sind naturbelassener Wald. Und das ist ein großes Problem, denn es gibt viele heimische Tierarten, die auf solche Gebiete angewiesen sind – einige davon sind inzwischen sehr selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht.
Spenden fürs Gebiet Krayner Teiche/Lutzketal
Aber Sie können etwas tun – mit einer Spende für einen ganz besonderen Wald! Der NABU setzt sich seit 2004 für den Schutz des Waldgebietes Krayner Teiche/Lutzketal im Landkreis Spree-Neiße (Schenkendöbern bei Guben) ein. Anfangs übernahm er Forstflächen aus Bundeseigentum und vergrößerte die Fläche nach und nach.
123 Hektar stehen unter Schutz
Inzwischen stehen 123 Hektar unter Schutz der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Die Naturschützer unterstützen den ökologischen Waldwandel, in dem Gebiet, das ursprünglich hauptstächlich mit Kiefern bewachsen war. So werden Lichtungen geschaffen, was für eine natürliche Verjüngung sorgt. 2015 wurden auf 15 Hektar zudem tausende Hainbuchen, Traubeneichen und Winterlinden gepflanzt und vor Wildverbiss geschützt. Sie sollen dazu beitragen, dass das Gebiet einmal zu einem artenreichen Eichenmischwald wird.
Der Nabu will weitere Flächen kaufen
Jetzt soll das Gebiet um weitere 6,4 Hektar vergrößert werden. Hier haben Baumfalke, Waldkauz, Schwarzspecht und Waldlaubsänger Rückzugsorte gefunden, und das, obwohl der Kiefernwald immer noch intensiv genutzt wird. Mit dem Kauf will der NABU dafür sorgen, dass das Gebiet in einen neuen Urwald verwandelt wird. Auch zwei Moorsenken, die wiedervernässt werden sollen, gehören dazu.
Besuch im Naturschutzgebiet
Ein Besuch im Naturschutzgebiet Krayner Teiche/Lutzketal lohnt sich. Die Krayner Teiche entstanden als Gewässer für die Fischerei und sind heute von artenreichen Feuchtwiesen, Bruchwäldern und Flachmooren umgeben. Das Lutzketal wiederum ist ein steiles Kerbtal, durch das sich die namensgebende Lutzke schlängelt. Täler wie dieses sind heute sehr selten.
In dem Gebiet finden Tiere wie Fischotter, Kammolch, Eisvogel, Fisch- und Seeadler und Pflanzen wie Sonnentau, Sumpf-Herzblatt, Mondraute und einige Orchideenarten Rückzugsflächen. Ein echtes Paradies, das nur etwa 150 Kilometer von Berlin entfernt ist.
Ihre Spende hilft
Wenn Sie spenden möchten: Mit 33 Euro kann der NABU 30 Quadratmeter Urwald von morgen unter Schutz stellen. Mit 60,50 Euro werden es 55 Quadratmeter und mit 137,50 Euro sogar 125 Quadratmeter künftigen Urwald.
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